Der englische Fußball kommt nicht zur Ruhe. Nach den gescheiterten Reformplänen des "Project Big Picture" ruft eine Gruppe um den früheren Nationalspieler Gary Neville zur Umkehr und radikalen Schritten auf. Der Fußball werde sich "mit Händen und Füßen" gegen eine Wende zu wirtschaftlicher Vernunft und Nachhaltigkeit wehren, sagte der frühere Verbandschef David Bernstein der BBC, deshalb müsse ihm diese "aufgezwungen" werden.
Gruppe um Neville will englischen Fußball reformieren

Gruppe um Neville will englischen Fußball reformieren

Bernstein, der einst auch Manchester City vorstand, steht mit Neville und der früheren Siebenkampf-Olympiasiegerin Denise Lewis an der Spitze der Gruppe "Saving Our Beautiful Game" (Rettet unser schönes Spiel). "Ich möchte die beste Premier League der Welt, aber ich möchte nachhaltige Fußballklubs", sagte Neville bei Sky Sports über die "Nevolution" (Mirror).

"Der Fußball hat sich als ungeeignet für eine Selbst-Reform erwiesen", heißt es in einem Manifest der Gruppe. Sie forderte zur Gründung eines "effektiven und unabhängigen Gremiums" auf, das die Finanzen reguliere. Ziel sei es, die aktuelle "Krise" zu stoppen.

Neben den Ligen und Klubs wird auch die FA attackiert, die Bernstein ab 2011 für drei Jahre geleitet hatte. Dem englischen Verband mangele es an Glaubwürdigkeit, er habe eine Modernisierung verpasst und sei nicht ausreichend unabhängig.

Am Mittwoch hatten sich die 20 Klubs der Premier League nahezu geschlossen gegen das Reformprojekt "Big Picture" von Meister FC Liverpool und Manchester United ausgesprochen. Die "kleine" Lösung - ein Rettungsschirm von 50 Millionen Pfund für die 3. und 4. Liga - wurde von den unterklassigen Klubs am Donnerstag als "peinliches Angebot" abgelehnt.

Außerdem wurde inzwischen bekannt, dass auch FA-Boss Greg Clarke Reformvorschläge erarbeiten ließ. Als Ideen werden etwa die Einführung einer "Premier League 2" als neuer Unterbau der höchsten Spielklasse sowie die Eingliederung der B-Teams der Erstligisten in die Football League (aktuell 2. bis 4. Liga) genannt.

 

SID