34 Jahre nach der Stadionkatastrophe von Hillsborough hat die britische Polizei einen internen Verhaltenskodex angekündigt. In einer Erklärung entschuldigte sich Andy Marsh, Leiter der Berufsorganisation der Polizei in England und Wales, bei den Hinterbliebenen der 97 Opfer des Unglücks in Sheffield und räumte schwere Versäumnisse der Polizei ein.

Fans erinnern an die Opfer von Hillsborough (Foto: AFP/SID/LINDSEY PARNABY)
Fans erinnern an die Opfer von Hillsborough
Foto: AFP/SID/LINDSEY PARNABY

"Die Polizei hat die Hinterbliebenen der Hillsborough-Katastrophe über viele Jahre hinweg im Stich gelassen. Es tut uns sehr leid, dass so vieles falsch lief", sagte Marsh: "Das Versagen der Polizei war die Hauptursache für die Tragödie und hat seitdem das Leben der Angehörigen kontinuierlich belastet." Zudem räumte er ein, dass die Hinterbliebenen "oft unsensibel" behandelt worden seien.

Künftig sollen alle Polizeikräfte in England und Wales eine Charta unterzeichnen müssen, in der sie sich zum Eingeständnis von Fehlern verpflichten. Demnach dürfen sie "nicht versuchen, Unentschuldbares zu verteidigen". Teil des Kodex' ist auch die Pflicht zur Aufbewahrung von Informationen. Im Zusammenhang mit der Hillsborough-Katastrophe waren diverse Unterlagen verloren gegangen oder vernichtet worden.

Weltweit gilt das Unglück in Sheffield am 15. April 1989 als eines der verheerendsten der Geschichte. Vor dem Pokal-Halbfinale zwischen dem FC Liverpool und Nottingham Forest drängten Fanmassen ins überfüllte Hillsborough-Stadion, es kam zu einer Massenpanik. Die Tribünen brachen zusammen, 97 Fans kamen ums Leben.

 

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