Der spanische Fußball erlebt derzeit nach Ansicht des Ligaverbands-Präsidenten wegen der Korruptions-Vorwürfe gegen den FC Barcelona eine seiner schwärzesten Stunden. Die Situation sei eine der schwierigsten, "an die ich mich erinnern kann", sagte Javier Tebas am Montag: "Es gibt diese Zahlungen an Schiedsrichter, das ist abnormal."

Spaniens Fußball in der Kritik (Foto: AFP/SID/PIERRE-PHILIPPE MARCOU)

Spaniens Fußball in der Kritik

Foto: AFP/SID/PIERRE-PHILIPPE MARCOU

Die spanische Justiz hatte den FC Barcelona, ehemalige Vereinsfunktionäre und Ex-Schiedsrichter Jose Maria Enriquez Negreira vor einer Woche wegen vermeintlicher "Korruption", "Untreue" und "gefälschter Unterlagen" angeklagt. Hintergrund sind Millionen-Zahlungen zwischen 1994 und 2018 an ein Unternehmen von Negreira, der damals Vizepräsident des Schiedsrichter-Ausschusses war.

"Es ist verständlich, dass Spannungen entstehen. Der Ruf unseres Fußballs steht auf dem Spiel. Ich schäme mich. Wir haben keine Erklärung von Barcelona", sagte Tebas. Barca-Präsident Joan Laporta sagte am Montag, er werde seinen Klub gegen "Attacken" verteidigen.

Barca und Negreira haben die geschäftlichen Verbindungen eingeräumt, bestreiten aber den Vorwurf der Korruption. Laut Negreira habe seine Firma den Verein mündlich darüber beraten, wie sich die Spieler gegenüber bestimmten Unparteiischen verhalten sollten. Barca bezeichnete solche Beraterdienste als "normal".

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