UEFA-Präsident Aleksander Ceferin sieht den Videobeweis im Fußball nach wie vor kritisch. Allerdings gebe es "kein Zurück mehr", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union im kicker-Interview: "Auch die UEFA muss den Videobeweis einführen. In welchem Umfang genau, ist noch zu klären." Derzeit setzt der Dachverband in der Europa League und Champions League noch auch zusätzliche Torrichter im Schiedsrichter-Gespann. Jetzt Fußballreise buchen!

"Es ist eine Tatsache, dass der Videobeweis in den Ligen, in denen er bereits Anwendung findet, ein großes Durcheinander verursacht hat", sagte Ceferin und spielte auf den "Halbzeit-Videobeweis" Mitte April in Mainz an: "Fußball ist nun nicht mehr das Gleiche wie vorher, wenn zum Beispiel, wie in der Bundesliga geschehen, Schiedsrichter Spieler aus der Kabine zurück aufs Spielfeld rufen, um einen Elfmeter auszuführen."

Für einen Einsatz in der Königsklasse müsse der "VAR" (Video Assistant Referee) perfekt funktionieren. "Champions League ist 'top of the top of the top'. Dort kann man keinen Probedurchlauf veranstalten", sagte der Slowene: "Hier müssen alle Regeln klar sein. Wir müssen nichts auf Biegen und Brechen durchsetzen, nur weil die FIFA (Fußball-Weltverband, d. Red.) etwas vorgegeben hat."

Wegen einer FIFA-Entscheidung wird die Technik auch bei der WM in Russland (14. Juni bis 15. Juli) zum Einsatz kommen, was Ceferin infrage stellt. "Ist die WM die geeignete Bühne, eine neue Technik auszutesten? Eines ist klar: Es wird dort viele unklare Situationen geben Zum Beispiel, wenn ein Schiedsrichter ein Abseits anzeigt, und dann sehen Sie aber, es war doch kein Abseits. Was ist dann zu tun? Niemand weiß es", sagte er.

SID mj rd

 

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