Im von der Corona-Pandemie besonders betroffenen Italien stellt sich die Spielergewerkschaft der Fußballprofis (AIC) gegen Gehaltskürzungen quer. Es sei "noch zu früh", darüber zu sprechen, erwiderte die Interessenvertretung auf einen entsprechenden Vorschlag des nationalen Fußballverbandes FIGC.
AIC-Präsident Damiano Tommasi

AIC-Präsident Damiano Tommasi

"In der jetzigen Phase prüfen wir noch die Schäden, die dem Fußball durch die Coronavirus-Krise entstehen. Erst wenn die Schäden dieser Krise beziffert sind, können wir Beschlüsse über die Gehälter fassen", sagte AIC-Vizepräsident Umberto Calcagno.

Priorität habe derzeit "die Sicherheit der Fußballer". Ex-Profi Calcagno bemängelte in diesem Zusammenhang, dass einige Klubs Anfang kommender Woche das Training wiederaufnehmen wollten, obwohl ganz Italien eine Sperrzone sei und die Infektionszahlen im Land weiter stiegen.

Nach Ansicht von AIC-Präsident Damiano Tommasi ist der wesentliche Fehler aber bereits gemacht worden. "Ich fürchte, wir haben zehn Tage zu spät aufgehört - auch weil die UEFA durch die Verschiebung der Europameisterschaft erst jetzt Platz im Kalender geschaffen hat. Dies früher zu tun, hätte wertvolle Zeit geschaffen", sagte der Ex-Nationalspieler der Süddeutschen Zeitung.

Tommasi fragte rhetorisch: "Jetzt einen Arzt für einen Fußballer abzustellen, während in den Krankenhäusern alles zusammenbricht? Den Fußball wieder rollen zu lassen, hieße, der Gesellschaft zu signalisieren: Die Normalität ist wieder nah. Und das ist noch nicht so."

Die Serie-A-Klubs zahlen jährlich 1,3 Milliarden Euro an Spielergehältern. Die Liga schätzt die Verluste bei den Klubs im Falle eines Saisonabbbruchs auf 720 Millionen Euro.

 

SID