Horst Hrubesch (67), jahrelang erfolgreicher Trainer im Deutschen Fußball-Bund (DFB), warnt vor zu hoher Belastung im Junioren-Fußball. "Manchmal würde ich mir in den Leistungszentren der Bundesliga wünschen: Ist weniger nicht mehr? Dass man sie öfter mal rausnimmt, nicht fünf-, sechsmal die Woche trainiert, sondern dass die Jungs auch selbst mal was unternehmen können", sagte der ehemalige Frauen-Bundestrainer und langjährige DFB-Juniorentrainer im Sportgespräch des Deutschlandfunks. Jetzt Fußballreise buchen!

Hrubesch wünscht sich Entlastung für Nachwuchsspieler

Hrubesch wünscht sich Entlastung für Nachwuchsspieler

Man müsse die jungen Fußballer "auch als Menschen erziehen", fügte der Europameister von 1980 hinzu. "Wir müssen ihnen die Freiräume geben, dass sie auch mal eine Freundin haben oder ins Kino gehen. Die Kids brauchen auch eine Entwicklung im normalen Leben, nicht nur im Fußball", sagte Hrubesch: "Dann kriegen wir Typen, dann kriegen wir anständige Fußballspieler."

Hrubesch, der sich Mitte November nach seinem letzten Spiel als Coach der DFB-Frauen in die Trainerrente verabschiedet hat, ließ sich mit Blick auf seine Karriere im Profigeschäft noch ein Hintertürchen offen. "Das weiß ich nicht, ob es das gewesen ist", sagte Hrubesch. Er wolle nur "weg von dieser Terminhatz", werde aber weiterhin Termine im Fußball-Geschäft wahrnehmen und Kollegen beratend zur Seite stehen.

Auch bei der Frauen-WM in Frankreich im kommenden Jahr will Hrubesch vor Ort sein. Unter seiner Nachfolgerin Martina Voss-Tecklenburg sieht er die DFB-Elf als Titelkandidat: "Diese Mannschaft wird nur schwer zu schlagen sein bei der WM."

 

SID