Fan- und Extremismusforscher Robert Claus rechnet rund um das DFB-Pokalspiel zwischen dem Drittligisten Chemnitzer FC und dem Zweitligisten Hamburger SV mit Reaktionen beider Fanlager. Die Klubs waren zuletzt stark in die Schlagzeilen geraten. Jetzt Fußballreise buchen!
Fanforscher erwarten Ausschreitungen in Chemnitz

Fanforscher erwarten Ausschreitungen in Chemnitz

"Ohne den Fußball über Gebühr interpretieren zu wollen, steckt sowohl in der Chemnitzer Debatte um Daniel Frahn als auch im Hamburger Fall um Bakery Jatta viel Gesellschaftspolitisches um die Themen extreme Rechte, Rassismus und Migration", sagte Claus dem SID vor der Partie am Sonntag (18.30 Uhr/Sky): "Es ist gut möglich, dass die jeweiligen Fanszenen die Themen am Sonntag mit Spruchbändern aufgreifen."

Der CFC hatte Anfang der Woche seinen Kapitän Frahn wegen einer angeblich zu großen Nähe zur rechtsextremistischen Szene entlassen. Rund um den HSV sorgen Zweifel an der Identität von Bakery Jatta für Unruhe. Laut den Recherchen der Sport Bild könnte Jatta eine Vergangenheit als Bakary Daffeh haben und zweieinhalb Jahre älter sein als bislang angenommen.

Auch die Polizei in Chemnitz stellt sich auf Unruhe ein. "Zumindest die Geschehnisse um Daniel Frahn und das, was jetzt in Chemnitz in den letzten Tagen medial verbreitet wurde, hat natürlich eine Rolle für die Lagebewertung gespielt", sagte Sprecherin Jana Ulbricht dem SID: "Wir stehen da in sehr engem Kontakt mit dem Verein."

Wie viele Beamte am Sonntag im Einsatz sind, wollte die Behörde nicht verraten, man sei aber gewarnt. "Es ist schon eines der größeren Spiele. Pokal und HSV ist schon etwas anderes als irgendwelche Regionalligisten", sagte Ulbricht.

 

SID