Aufsteiger SC Paderborn hat mit einem ebenso glücklichen wie hart erkämpften Sieg etwas Selbstvertrauen für die Mission Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga gesammelt. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart setzte sich in der ersten Runde des DFB-Pokals in einem Ostwestfalen-Krimi beim Regionalligisten SV Rödinghausen mit 4:2 im Elfmeterschießen durch. Nach 120 packenden Minuten hatte es 3:3 (3:3, 2:0) gestanden. Jetzt Fußballreise buchen!
Hünemeier versenkte den ersten Elfmeter für Paderborn

Hünemeier versenkte den ersten Elfmeter für Paderborn

SCP-Torhüter Jannik Huth wurde im Elfmeterschießen mit Paraden gegen Lars Lokotsch und Tobias Steffen zum Helden des Abends. In der regulären Spielzeit hatten Uwe Hünemeier (29.) per Freistoß, Christopher Antwi-Adjei (43.) und Streli Mamba (73.) zunächst für scheinbar klare Verhältnisse zugunsten des Bundesligisten gesorgt. Doch Simon Engelmann (53.) und vor allem Lokotsch mit einem späten Doppelpack per Kopf (79., 85.) erzwangen doch noch die Verlängerung, in der keine Tore fielen.

Paderborn durfte sich neben dem halbwegs gelungenen Saisonstart auch über ein Preisgeld in Höhe von 351.000 Euro freuen. Für Rödinghausen gab es 175.500 Euro.

Beim SCP liegt nun der volle Fokus auf die Rückkehr in die höchste Spielklasse, die am Samstag (15.30 Uhr/Sky) bei Champions-League-Teilnehmer Bayer Leverkusen beginnt. Coach Baumgart hatte angekündigt, weiter "die Offensive als unser Mittel" zu sehen. "Ich will Spaß am Fußball haben", sagte der 47-Jährige zuletzt dem SID.

Spaß hatte Baumgart vor 2236 Zuschauern im ausverkauften Häcker Wiehenstadion in Rödinghausen aber zunächst überhaupt nicht. Der Trainer gab seiner neu formierten Startelf mit vier Neuzugängen von Beginn an wild gestikulierend Anweisungen - vor allem in der Offensive fehlten die Ideen. Dennoch hatte Antwi-Adjei nach 17 Minuten das 1:0 für den Favoriten auf dem Fuß.

Der Regionalliga-Tabellenführer wurde in der Folge immer mutiger und erarbeitete sich eine Vielzahl an Topchancen. Zuerst traf Christian Derflinger (18.) nur den Innenpfosten, dann vergab auch Engelmann (22., 24) zweimal völlig freistehend vor SCP-Torhüter Jannik Huth. Über die etwas schmeichelhafte Führung durfte dann Paderborn jubeln, Innenverteidiger Hünemeier drehte einen Freistoß aus etwa 20 Metern perfekt ins linke Eck.

Engelmann avancierte kurz darauf scheinbar zum Pechvogel, der Stürmer vergab auch die dritte gute Möglichkeit auf einen Treffer (34.). Ganz anders der Bundesligist, der vor dem Tor eiskalt agierte. Der schnelle Antwi-Adjei erhöhte noch im ersten Durchgang mit einem Schuss, der von der Unterkante der Latte knapp hinter die Torlinie sprang.

Nach dem Seitenwechsel belohnte sich Engelmann mit dem viel umjubelten Anschlusstreffer. Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Duell mit guten Chancen auf beiden Seiten, doch wieder waren es die Gäste, die vor dem Tor kaltschnäuziger agierten. Lokotsch erzwang in der Schlussphase die kaum noch für möglich gehaltene Verlängerung.

 

SID