Hermann Winkler, Präsident des Sächsischen Fußballverbandes, hat die Findungskommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für ihren einstimmigen Vorschlag von Fritz Keller als neuen DFB-Präsidenten kritisiert. Wie Winkler dem MDR sagte, hätte DFB-Interimspräsident Rainer Koch vor einigen Wochen per E-Mail einen Zeitplan mit einer Bewerbungsfrist bis 30. August verschickt. Bereits am Donnerstag schlug die DFB-Findungskommission Keller, Klubchef des Bundesligisten SC Freiburg, als Kandidaten vor. Jetzt Fußballreise buchen!
DFB äußert einstimmigen Vorschlag für neuen Präsidenten

DFB äußert einstimmigen Vorschlag für neuen Präsidenten

"Ich wundere mich, warum abweichend vom ursprünglichen Plan schon heute der Name präsentiert wurde. Ich warte mit einer Stellungnahme, bis die Frist am 30. August abgelaufen ist", sagte Winkler am Donnerstag dem MDR-Portal sport-im-osten.de. Zudem kritisierte er, dass es kein ostdeutscher Funktionär in die Auswahl der Findungskommission geschafft hatte: "Ich hätte mir gewünscht, dass sich so ein Kandidat zumindest den Regionalverbänden einmal vorstellt."

Keller (62), laut DFB "der erste und einzige Kandidat, mit dem die Findungskommission Gespräche geführt hat", wird sich am 21. August in Berlin zunächst der Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie der Generalversammlung der Deutschen Fußball Liga (DFL) vorstellen. Anschließend soll er nominiert werden. Keller stünde damit beim Bundestag am 27. September in Frankfurt/Main als Nachfolger des zurückgetretenen Reinhard Grindel bereit.

Seine Wahlentscheidung habe Winkler noch nicht getroffen. "Das gebietet die demokratische Fairness. Wenn es eine Frist bis Ende August gibt, sollten wir diese Frist abwarten und jedem, der sich meldet, die Chance geben, sich vorzustellen. Ich kann und will mich jetzt noch nicht festlegen", sagte er. Erwin Bugar, Präsident des Nordostdeutschen Fußballverbandes und des Fußballverbandes Sachsen-Anhalt, pflichtete Winkler in diesem Punkt bei: "Ich will mich nicht auf Herrn Keller festlegen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich andere, die sich bewerben wollen, in der kommenden Woche bei einem Treffen in Berlin vorstellen."

 

SID