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Julian Nagelsmann vor wichtigem DFB-Pokal-Spiel

Julian Nagelsmann vor wichtigem DFB-Pokal-Spiel

Die jüngste Krise von RB Leipzig erklärte Julian Nagelsmann mit einer Analogie. "Wenn du eine sehr strenge Erziehung genossen hast und irgendwann mit 15 sagst: 'Liebe Eltern, ich halte es nicht mehr aus, ich ziehe aus.' Dann ist es relativ normal, dass die nächsten fünf Jahre erstmal ein bisschen in die Hose gehen", sagte der Trainer nach zuletzt vier Ligaspielen ohne Sieg. Seine neuen Einflüsse beißen sich eben manchmal noch mit dem altbewährten Werten seines Vorgängers Ralf Rangnick. Aber irgendwann komme, so Nagelsmann, der Moment, wo der Mensch "wieder in die Spur" findet. Vielleicht ist es ja schon in Wolfsburg soweit.

Werder Bremen - 1. FC Heidenheim (18.30 Uhr/Sky)

In der Verletztenmisere, die Werder Bremen in dieser Saison verfolgt, hätte Florian Kohfeldt bestimmt gerne in Heidenheim angerufen. Denn während der Bremer Trainer zeitweise seine liebe Mühe hatte, eine Abwehrreihe aufzustellen, trumpft der Zweitligist im direkten Aufeinandertreffen im Pokal mit den vier früheren Hanseaten Marnon Busch, Patrick Mainka, Oliver Hüsing und Norman Theuerkauf auf. Ein Vorteil für den Underdog? "Zwar hatten sie nicht so viele Spiele für die erste Mannschaft", sagte FCH-Coach Frank Schmidt der Bild: "Aber sie kennen das Stadion, die Atmosphäre und die Bremer Fußball-Philosophie."

SC Verl - Holstein Kiel (18.30 Uhr/Sky)

Der Zug nach Ostwestfalen wird für die Fans von Holstein Kiel zur Geisterbahn - und das ist auch so gewollt. Beim Pokalspiel in Verl steht im Gästeblock der Vampir neben dem Gespenst: Halloween ist das Stichwort. In kompletter Gruselmontur wollen die 1200 mitreisenden Störche-Anhänger den Tabellenführer der Regionalliga West in Angst und Schrecken versetzen. "Von daher spricht einiges für uns", sagte Holstein-Kapitän Hauke Wahl den Kieler Nachrichten. Und wenn es am Ende wirklich Saures für die Verler gäbe, käme Holstein schon zum zweiten Mal in Folge in den Genuss des Achtelfinal-Einzuges.

1. FC Kaiserslautern - 1. FC Nürnberg (18.30 Uhr/Sky)

Boris Schommers ist erst seit gut einem Monat Trainer in Kaiserslautern, viel lief noch nicht zusammen, aber den kommenden Gegner kennt er zum Glück bestens. Den Bundesliga-Abstieg mit den Nürnbergern konnte er in der Vorsaison als Interimscoach nicht mehr verhindern. Und in der Pfalz - beim nächsten Traditionsklub - fand er schon wieder so eine vertrackte Situation vor, in der er dringend auf ein Erfolgserlebnis angewiesen ist. "Es ist ein Bonusspiel und ein Spiel, wo wir nur gewinnen können", sagte Schommers dem SWR. Bei bislang nur einem Sieg aus fünf Spielen unter ihm ist das auch ratsam.

Borussia Dortmund - Borussia Mönchengladbach (20.45 Uhr/ARD und Sky)

Eigentlich kann Lucien Favre über die undankbare Pokal-Auslosung glücklich sein. Der Rückschlag in der Champions League bei Inter Mailand und das müde Remis im Revierderby bei Schalke 04 haben die Lage für den Trainer von Borussia Dortmund verschärft. Der angezählte Schweizer braucht einen Befreiungsschlag - und erhält die Chance dafür im Top-Spiel gegen Bundesliga-Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Diese Möglichkeit birgt aber auch ein großes Risiko: Verspielt Dortmund den ersten Titel der Saison, ruft der BVB erneut sein Potenzial nicht ab, wird die Unruhe im Umfeld zunehmen. Immerhin: Der an der Hand verletzte Mario Götze kann auf einen Einsatz hoffen.

Fortuna Düsseldorf - Erzgebirge Aue (20.45 Uhr/Sky)

Im Rheinland steht Karneval vor der Tür, und wer am 11. November ein bisschen fröhlicher schunkeln darf, entscheidet sich schon am kommenden Wochenende im Derby zwischen Fortuna Düsseldorf und dem 1. FC Köln. Das wegweisende Prestige-Duell wirft seine Schatten voraus, und auch die kriselnde Fortuna will dafür neuen Mut im Pokal tanken. "Wir sind der Favorit", sagte Trainer Friedhelm Funkel vor dem Spiel gegen das Zweitliga-Überraschungsteam Erzgebirge Aue. Einen weiteren Stimmungskiller nach dem 0:2 bei Bundesliga-Aufsteiger SC Paderborn wollen Düsseldorf und Funkel vermeiden.

Hertha BSC - Dynamo Dresden (20.45 Uhr/Sky)

Als Gast im eigenen Stadion werde man sich bei Hertha BSC nicht fühlen, davon war Manager Michael Preetz überzeugt. "Ich bin mir sicher, dass - egal wie viele Gelb-Schwarze kommen - die Blau-Weißen lauter sein werden", sagte er vor dem Duell mit Zweitligist Dynamo Dresden. Leise wird es im Berliner Olympiastadion in keinem Fall. 30.000 Dresdner haben sich angekündigt, insgesamt werden über 70.000 Zuschauer erwartet. Die Atmosphäre wird Finalcharakter haben - eine Erfahrung, die Hertha beim Endspiel am 23. Mai gerne wiederholen würde.

FC St. Pauli - Eintracht Frankfurt (20.45 Uhr/Sky)

Wenn er bloß nicht wieder schimpfen muss, wäre Jos Luhukay wohl schon zufrieden, denn dazu sah sich der Trainer des FC St. Pauli unlängst mal wieder gezwungen. "Uns fehlt die absolute Gewinner-Mentalität", ärgerte sich der Niederländer nach der 0:1-Niederlage beim 1. FC Heidenheim. Von einem "Kabinen-Anschiss" war im Boulevard nach dem dritten Spiel nacheinander ohne Sieg die Rede. An einem weiteren Wutausbruch nach dem Duell mit Eintracht Frankfurt dürften auch die Spieler kein Interesse haben. Wie der zu verhindern ist? Für Luhukay ganz einfach: "Viel Leidenschaft und Kampf" forderte er ein: Man müsse "als Team harmonieren und funktionieren".

 

SID