Dietmar Hopp und Andreas Rettig haben den deutschen Profifußball zu mehr Engagement für den Klimaschutz aufgefordert. In einem gemeinsamen Interview kritisierten der Mehrheitseigner des Bundesligisten TSG Hoffenheim und der frühere Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Haltung der DFL, des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und vieler Klubs. Jetzt Fußballreise buchen!
Hopp und Rettig fordern ein höheres Klimabewusstsein

Hopp und Rettig fordern ein höheres Klimabewusstsein

"Mir leuchtet nicht ein, dass wir die Lux-Werte für das Flutlicht definieren, wie viele Quadratzentimeter die Werbung auf dem Trikot umfassen darf, aber zu ökologischen Themen gibt es null Vorgaben in den Lizenzierungsvorschriften der DFL", sagte Rettig dem TSG-Klubmagazin Spielfeld: "Im Fußball ist unser Denken zu verhaftet in Themen, wie möglichst viel Geld generiert werden kann. Es ist falsch, sich jedes Jahr nur über Umsatzsteigerungen und Erlösmaximierung zu definieren."

Nach Ansicht Hopps, dessen Klub seit August 2019 alle seine Aktivitäten klimaneutral halten will, ist "der Druck groß, dass auch der Fußball aktiv" wird. "Es wäre aber auch wichtig, wenn ein großer Player wie Bayern München oder Borussia Dortmund sich diesen Themen öffnet, um einen möglichst großen Nachahmungs- und Sogeffekt zu erzielen", sagte Hopp.

Der Milliardär forderte die DFL auf, bei den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit Impulse zu setzen. "Man sollte den Klubs generell Anreize zum nachhaltigen Wirtschaften geben. Entweder indem sie stärker an den Erlösen partizipieren oder man ihnen etwa in einem größeren Rahmen Aufmerksamkeit garantiert", sagte Hopp. Nach Ansicht Rettigs wird beim DFB und in der DFL "diesbezüglich zu wenig" getan: "Die Möglichkeit, das Thema öffentlichkeitswirksam zu besetzen, wird verpasst."

Auch der Schwerpunkt der sozialen Verantwortung, als Corporate Social Responsibility (CSR) bekannt, sollte nach Ansicht von Hopp und Rettig stärker beachtet werden. "Ich habe schon einmal in einem Interview gesagt, dass jeder Klub verpflichtet werden sollte, drei Prozent des Etats für CSR-Projekte aufzuwenden", äußerte Hopp. "Das finde ich sowohl angemessen als auch leistbar. Leider fand der Vorschlag kein Gehör."

 

SID