Eine Lockerung der 50+1-Regel in Zeiten der Coronakrise ist für die Deutsche Fußball Liga (DFL) nicht der erste Lösungsansatz. "Ich bin kein Freund davon, in Extremsituationen mit Extremszenarien zu antworten", sagte DFL-Boss Christian Seifert am Dienstag bei Sport1: "Wir versuchen erstmal, uns im Rahmen eines gewissen Rasters da irgendwie durchzusteuern."
Seifert über mögliche Lockerung der 50+1-Regel

Seifert über mögliche Lockerung der 50+1-Regel

Die 50+1-Regel verhindert im deutschen Fußball, dass Investoren mehr als die Hälfte der Anteile eines Klubs übernehmen. Durch die Ligapause aufgrund der Corona-Pandemie bis mindestens Ende April könnten nun allerdings einige Vereine in wirtschaftliche Schieflage geraten.

"Jetzt die 50+1-Regel aufzuheben – unabhängig davon, ob das überhaupt ginge, und bisher hat noch niemand diesen Antrag gestellt – ich weiß nicht, ob das der richtige Ansatz wäre", sagte Seifert: "Genau in dieser Phase über Investoren-Modelle zu sprechen, ist vielleicht nicht der richtige Ansatz."

Die Coronakrise trifft den Fußball hart, allerdings könne man "auf solche Katastrophen auch nicht vorbereitet sein", sagte Seifert, der aber Auswirkungen auf künftige Regularien nicht ausschloss: "Die Frage, die man berechtigterweise stellen muss: Ob man aus dieser Situation seine Lehren ziehen muss und die Ansprüche an das deutsche Lizenzierungsverfahren – die ohnehin die höchsten sind in ganz Europa – nochmal nach oben schraubt. Das könnte sein."

 

SID