Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) schlägt angesichts einer Beitragserhöhung der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) in der Coronakrise Alarm und fürchtet um das Überleben zahlreicher Sportvereine. "Die Situation im Fußball, insbesondere in den Spielklassen im Übergang vom Amateur- zum Profisport, wie den Regionalligen, der Frauen-Bundesliga oder der 3. Liga, ist in besonderer Weise dramatisch", sagte DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge: "Die Klubs tragen sich im Wesentlichen aus Ticketeinnahmen und Sponsoring. Und beides fällt aktuell ersatzlos weg. Die Kosten laufen aber weiter."
Osnabrügge:

Osnabrügge: "Schlag ins Gesicht des Sports"

Der DFB hatte sich daher zuletzt gemeinsam mit der Deutschen Fußball Liga (DFL), der Handball-Bundesliga, der Basketball-Bundesliga und der Deutschen Eishockey Liga an die VBG gewandt und um einheitliche Stundung der Beiträge "bis mindestens zum 30. Juni 2021, besser noch bis Ende 2021" gebeten. Auch "politische Gespräche" über einen Beitragserlass wurden ersucht.

Die VBG gab am Donnerstag dann allerdings eine Erhöhung der Beiträge bekannt. "Eine solche Botschaft ist in der aktuellen Krise ein Schlag ins Gesicht des gesamten Fußballs, ja, des gesamten Sports", sagte Osnabrügge: "Der Staat hat zugesagt, die deutsche Wirtschaft erhalten zu wollen: Hierzu zählen auch die Fußballklubs. Die VBG ist eine bundesunmittelbare Körperschaft des öffentlichen Rechts und damit Teil des Staates."

Für viele Vereine wären die Auswirkungen gravierend. "Die gesamte Beitragslast für beispielsweise die Klubs der 3. Liga wurde mit rund 11,75 Millionen Euro erwartet", sagte Osnabrügge: "Nun werden dies rund 13 Millionen Euro sein. Mehrere Vereinsvertreter aus den Regionalligen haben mir klar gesagt: 'Dann geht bei uns das Licht aus!' Und ich kann mir vorstellen, dass es bei dem ein oder anderen Verein der 3. Liga ähnliche Auswirkungen hätte." Der DFB werde sich nun erneut an die VBG wenden und hoffe weiterhin auf eine "einheitliche Lösung mit Augenmaß".

 

SID