DFB-Präsident Fritz Keller hat Fehler im Umgang mit den Fußball-Fans eingeräumt. "Wir sind uns bewusst, dass wir ihre Kritik an der Kommerzialisierung des Fußballs manches Mal überhört haben – weil das System doch so gut funktioniert hat", schrieb Keller in einem Gastbeitrag beim RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Es sei "sicherlich spät, aber noch nicht zu spät, auf ihre mahnenden Worte zu hören".
Fritz Keller:

Fritz Keller: "Kritik manches Mal überhört"

Die Bundesliga und 2. Bundesliga nehmen am Samstag nach rund neunwöchiger Pause mit Geisterspielen wieder den Betrieb auf. Die 36 Profiklubs wollen die Saison unbedingt zu Ende bringen, um ihre Existenz nicht zu gefährden. Das System Profifußball habe in der Coronakrise offenbart, "wie fragil es ist" und müsse dringend "besser" und "nachhaltiger" aufgestellt werden, schrieb der 63-Jährige.

Zugleich hofft Keller, "dass möglichst schnell die Fans in die Stadien zurückkehren. Sie machen die Faszination Fußball zu einem großen Stück aus, das wird uns jetzt, da wir Arenen ohne Publikum und Spiele ohne Seele erleben, so deutlich wie nie", betonte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Im Moment gehe es darum, "den deutschen Fußball in seiner Gesamtheit" zu retten. "Denn von den Einnahmen des Profifußballs profitieren auch unsere Landesverbände und damit all unsere 25.000 Vereine mit ihren mehr als sieben Millionen Mitgliedern. Der Fußball ist ein Kreislauf, Spitze und Basis sind getrennt voneinander nicht vorstellbar."

 

SID