Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat die zuletzt ins Zwielicht geratene Zusammenarbeit mit dem Sportvermarkter Infront mit sofortiger Wirkung beendet. Dies entschied das Präsidium des DFB auf einer digitalen Konferenz am Mittwoch. Grund dafür seien "klare Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Zustandekommen und der Erbringung von Vertragsleistungen von Infront sowie unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter", hieß es in einer Pressemitteilung.
Der DFB beendet die Zusammenarbeit mit Infront

Der DFB beendet die Zusammenarbeit mit Infront

Der Verband habe bereits im Mai 2019 Hinweise auf mögliche schädigende Handlungen der Firma Infront gegenüber dem DFB erlangt, hieß es weiter. Untersuchungen des Beratungsunternehmens Esecon hätten dies nun bestätigt. Tatsächlich wirft der Ermittlungsbericht der Berliner Beratungsfirma ein schlechtes Licht auf den Verband.

Demnach soll der DFB den Sportvermarkter Infront im Jahr 2013 mit der Beschaffung von Bandenwerbepartnern beauftragt haben, obwohl eine andere Firma für das lukrative Geschäft eine höhere Summe geboten habe. Für den Deal soll die damalige Führung des DFB Gegenleistungen erhalten haben. Darüber hatte das Nachrichtenmagazin Spiegel bereits in der vergangenen Woche berichtet.

So soll im Monat des Zuschlags der Sohn des damaligen DFB-Generalsekretärs Helmut Sandrock eine Stelle bei Infront bekommen haben. Der damalige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sei von Günter Netzer, zu dieser Zeit Executive Director bei Infront, auf eine Luxusjacht im Mittelmeer eingeladen worden. Und einige DFB-Mitarbeiter hätten zudem Luxusuhren erhalten.

Infront wies auf Anfrage ebenso wie Netzer, Niersbach und Sandrock jegliches Fehlverhalten in diesem Zusammenhang zurück. Der DFB zog nun aber trotzdem die Reißleine und beendet die Zusammenarbeit.

 

SID