Es war erst sein zweites Tor im 32. Länderspiel, doch Matthias Ginter konnte sich gar nicht so richtig über sein seltenes Erfolgserlebnis freuen. "Wir wissen auch, dass wir nicht die Sterne vom Himmel gespielt haben. Das war nicht unser bestes Spiel", betonte der Gladbacher nach dem 2:1 (1:0) der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im Nations-League-Spiel von Kiew gegen die ersatzgeschwächte Ukraine.
Ginter (l.) übt Kritik nach Sieg

Ginter (l.) übt Kritik nach Sieg

Doch damit nicht genug, Ginter wurde angesichts der Schwächen grundsätzlich und kritisierte "sehr, sehr viele einfache Ballverluste". Sein ernüchtertes Fazit: "So einfache Fehler in der Häufigkeit - das kommt bei einer deutschen Nationalmannschaft selten vor."

Und so war es nicht weiter verwunderlich, dass der "Nationalspieler des Jahres 2019" auch bei seinem Führungstreffer (20.) an Selbstlob sparte. "Ich muss dazu sagen, dass gefühlt 90 Prozent des Tores Toni Rüdiger gehören, er hat sich super durchgesetzt", sagte Ginter über seinen Abwehrkollegen, der das 1:0 mit einer starken Einzelaktion eingeleitet hatte.

Dennoch durfte sich Ginter als echter Gewinner des Spiels fühlen. Aus der Dreierkette von Bundestrainer Joachim Löw ist der 26-Jährige kaum mehr wegzudenken. "Ich versuche jeden Tag an mir zu arbeiten, jeden Tag zu nutzen, um ehrgeizig zu bleiben und alles rauszuhauen", sagte er - und fand doch noch etwas Positives: Dass er für seine harte Arbeit hier und da mit einem Tor belohnt werde, sei "natürlich schön".

 

SID