Nach der Rücktrittswelle in der Ethikkommission des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erhöhen auch die Sponsoren den Druck auf die Verbandsspitze massiv. "Der Rücktritt von drei von vier Mitgliedern der DFB-Ethikkommission ist leider ein weiterer Beleg für den desolaten Zustand des größten Fußballverbandes weltweit", sagte Jana Bernhard von der Vereinigung S20 am Donnerstag dem SID. Die Interessensgemeinschaft vertritt die 20 namhaftesten deutschen Sportsponsoren, darunter auch große DFB-Partner wie Adidas oder die Telekom.
Sponsoren vom DFB üben Druck auf die Verbandsspitze aus

Sponsoren vom DFB üben Druck auf die Verbandsspitze aus

"Wir Sponsoren erwarten in diesem Fall maximale Transparenz, wie es zu diesem beispiellosen Vorfall kommen konnte", sagte Bernhard weiter: "Die bislang vorliegenden Aussagen der zurückgetretenen Kommissions-Mitglieder lassen nichts Gutes erwarten."

Am Mittwoch hatte das DFB-Präsidium Irina Kummert zur neuen Vorsitzenden der Ethikkommission gewählt. Daraufhin traten Bernd Knobloch, der das Gremium seit dem Tod des Bundestags-Vizepräsidenten Thomas Oppermann (SPD) im vergangenen Oktober kommissarisch geleitet hatte, sowie die weiteren Mitglieder Nikolaus Schneider und Birgit Galley zurück. Dabei wurden schwere Vorwürfe gegen die DFB-Spitze um Interimspräsident Rainer Koch laut.

"Damit verliert der DFB weiter an Ansehen, von seiner Vorbildfunktion ganz zu schweigen", erklärte Bernhard, die auch Mitglied der Frauen-Bewegung für Veränderungen in Fußballverbänden ist, weiter und machte klar: "Jeglicher Verschleierungsversuch wird sich als untauglich erweisen."

 

SID