Als Wortführer der Amateure glaubt Engelbert Kupka nicht an einen Wandel im Deutschen Fußball-Bund (DFB) nach der Wahl einer neuen Führungsspitze. "Ich bin da eher pessimistisch. Wir brauchen dringend eine Frau im Präsidium. Aber es wird wieder gekungelt werden, wo am Ende wieder irgendein Landesfürst als Präsident dasteht", sagte der langjährige Präsident der SpVgg Unterhaching im Interview mit dem Münchner Merkur und der tz: "Und der wird wieder von den Leuten, die hinten die Fäden ziehen - da gehört Rainer Koch mit dazu - sofort ausgebremst werden."
Kupka glaubt nicht an einen Wandel im DFB (Foto: SID)

Kupka glaubt nicht an einen Wandel im DFB (Foto: SID)

Am derzeitigen Co-Interimspräsidenten Koch übte Kupka, der 2017 die Initiative "Rettet die Amateure" gegründet hatte, weitere Kritik. "Seit Jahren wird erzählt, durch den Grundlagenvertrag würden die Amateure mehr als genug gefördert, was nicht stimmt", erzählte der 82-Jährige: "Am schlimmsten war da immer der Rainer Koch, der hat sich immer als Anwalt der kleinen Klubs ausgegeben, aber ich habe selbst erlebt, wie er stets jegliche Zuständigkeiten von sich gewiesen hat."

Stattdessen habe ihn Koch "immer wieder beschimpft und versucht, mich lächerlich zu machen", berichtete Kupka. Der Grundlagenvertrag regelt, dass die Deutsche Fußball Liga (DFL) an den DFB zur Stärkung des Amateurfußballs jährlich drei Prozent der Einnahmen aus TV-Rechten (derzeit ca. 1,1 Milliarden Euro) abführt. Allerdings ist dieser Betrag auf 26 Millionen Euro im Jahr gedeckelt.

Die größten Probleme des DFB, der auf seinem Bundestag am 11. März einen neuen Präsidenten oder eine neue Präsidentin wählt, seien "die Intransparenz, die Mauschelei und die Angst der 'Kleinen' davor, sich im Sinne der Amateure mit denen ganz oben anzulegen", sagte Kupka: "Der Verband ist moralisch abgesackt und das wird sich auf Dauer rächen."

Das neue Präsidium müsse kapieren, "was das Stündlein geschlagen hat", sagte er weiter: "Natürlich wachsen die Früchte der Bundesliga oben in der Baumkrone. Aber Wurzel und Stamm sind die Amateure, und ohne die gibt es eben oben keine Früchte zu ernten."

 

SID