Oliver Bierhoff hat die deutschen Fußball-Nationalspieler mit Blick auf gesellschaftliche Themen wie die Menschenrechte im WM-Gastgeberland Katar erneut in die Verantwortung genommen. "Sie müssen sich damit auseinandersetzen, Haltung und Position beziehen", sagte der Geschäftsführer Nationalmannschaften und Akademie in Herzogenaurach, wo sich die DFB-Auswahl auf das Nations-League-Duell gegen Ungarn am Samstag (20.45 Uhr/RTL) in Budapest vorbereitet.

Oliver Bierhoff fordert Haltung zu Menschenrechten (Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE)
Oliver Bierhoff fordert Haltung zu Menschenrechten
Foto: AFP/SID/CHRISTOF STACHE

Bierhoff betonte aber auch, dass die "jungen Menschen" im Team einen "Querschnitt der Gesellschaft" abbildeten: "Es gibt welche, die mehr interessiert und engagiert sind. Andere sind zurückhaltend." Er werbe daher auch "um Verständnis" für die Stars.

Im Quartier bei Partner adidas gab es für das DFB-Team vor der Nations League ein Dialogforum mit Katar-Experten. Bereits im März stand eine Informationsveranstaltung mit den Menschenrechtlern von Amnesty International und Human Rights Watch auf dem Programm. Es sei Ziel und Aufgabe, "die Spieler darauf aufmerksam zu machen, welche Situation da ist", betonte Bierhoff.

Grundsätzlich habe sich das Bild des Nationalspielers verändert, die Anforderungen der Gesellschaft seien in der Hinsicht gestiegen, "dass sie sich mit anderen Themen beschäftigen müssen", sagte der Europameister von 1996: "In den 60er- und 70er-Jahren hat man noch gesagt: 'Ich spiele Fußball, der Rest interessiert mich nicht.' Das geht nicht mehr."

 

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