1. Klasse B

"So macht es keinen Sinn!" Wernberg-Coach Piuk für Saisonabbruch

Der SV Wernberg blickt auf eine hervorragende Halbsaison zurück. In der Tabelle auf Rang vier zu überwintern, war mehr als man sich erwartete. Nun schraubt Trainer Martin Piuk die Ziele nach oben, hat aber Zweifel, ob wirklich gespielt werden kann. Wenn es nach ihm geht, sollte man es mangels Sinnhaftigkeit und hoher Verletzungsgefahr im Frühjahr lassen.

 

Plansoll übererfüllt

Eigentlich wäre ein Platz unter den ersten 8 das Ziel von Wernberg gewesen. Es lief aber weit besser, 13 Spiele später steht die Elf von Martin Piuk mit 23 Punkten und Platz 4 glänzend da. In seiner Analyse bleibt er vorsichtig: “Wir boten gute Leistungen, profitierten aber davon, dass wir im Gegensatz zur Konkurrenz kein Verletzungspech hatten.”

Niederlagen gab es nur gegen das Führungstrio der Liga: “Die sind vielleicht nicht in einem Spiel, aber über die Saison unantastbar”, gibt sich Piuk keinen Illusionen hin, will aber in dem Tabellenbereich bleiben, sofern gespielt wird: “Die Top 5 sind jetzt anvisiert. Die Burschen sollen für das Frühjahr motiviert sein, wir wollen das nicht schleifen lassen!”

Drei Neue kamen im Winter: Kristian Franjic (VSV), Gianluca Rabitsch (Ledenitzen) & Oliver Lerchner (reaktiviert) werden für einen “ordentlichen Konkurrenzkampf um die Leiberln sorgen”, frohlockt der Coach.

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Martin Piuk warnt vor negativen Folgen bei einer Meisterschaftsfortsetzung mit englischen Runden. Foto: SOBE


Sinnhaftigkeit von englischen Runden generell zweifelhaft

An eine Fortsetzung der Meisterschaft glaubt Piuk nicht: “Das ist mittlerweile wirklich nur noch schwer vorstellbar.” Er stellt sich zusätzlich die Frage, ob für eine Fortsetzung nicht ein zu hoher Preis gezahlt werden müsste: “Ein Monat Vorbereitung und dann zweimal die Woche spielen, das wird für lange Verletzungslisten sorgen. Wir sind doch alle bis in die Unterliga rauf großteils Hobbykicker, bei allem Ehrgeiz. Ist es das wert?”

Piuk beantwortet seine rhetorische Frage gleich selbst: “Wir könnten ja fast gar nicht mehr trainieren, weil wir regenerieren müssen. Es geht ja auch um die soziale Dimension, nicht nur damit wir besser kicken. Fußball, wo es hinterher nicht möglich ist, noch ein bisschen zusammenzusitzen macht wesentlich weniger Spaß.” Für den Coach wäre es am besten, “die Saison abzubrechen und im Herbst neu durchzustarten.” Für Positionen anderer Vereine zeigt er Verständnis.

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Nachwuchstraining mit Abstand hat Folgen in der Ausbildung

In ein ähnliches Horn bläst Piuk (der auch U15-Trainer ist) beim Nachwuchs. “Wir werden da keine Schnellschüsse machen und alles in Ruhe abarbeiten. Die Kinder verstehen das nicht so richtig, warum sie nicht ganz normal spielen können. Die Älteren verstehen zwar worum es geht, aber diese Bewegungstherapie mit Abstand freut sie nicht besonders. Mich ja auch nicht. Wenn wir bis August mit den Kids ›Abstandsfußball‹ trainieren, kann ja keiner mehr dazu gehen, müssen das neu lernen...”

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