Kärntner Liga

Patrick Böck – Kärntens Tormannpersönlichkeit im Interview

altDie Kärntner Fußballfans haben bei der Wahl von Ligaportal.at den Goalie der SG Steinfeld zum Torhüter vom Herbst 2013 gewählt. Patrick Böck hat die Kärntner Fußbellgeschichte der letzten Jahre als Zeitzeuge miterlebt und spricht im Interview die persönlichen Höhepunkte seiner Karriere an. Für den österreichischen Fußball sieht Böck optimistisch in die Zukunft. Man sollte aber nicht ultimativ kurzfristig eine EM- oder WM-Qualifikation einfordern – die Pfeile zeigen aber seiner Meinung nach deutlich nach oben.


Ebental – St. Andrä – VSV – Steinfeld

Es gab schon einige echte Highlights in der Laufbahn von Patrick Böck. Großes Vorbild war und ist sein Vater der auch den entscheidenden Impuls gegeben hat sich in den Kasten zu stellen. Patrick Böck: „Meine Fußballerlaufbahn habe ich mit fünf Jahren in Ebental gestartet. In Ebental habe ich sozusagen das Fußballspiel erlernt. 2003 bin ich dann in die Akademie zum FC Kärnten gekommen. Ich bin dann bis zum Kader der 1. Liga des FC Kärnten aufgerückt. 2007/2008 habe ich dann ein Jahr in Welzenegg gespielt und kam dort in der Kampfmannschaft zum Einsatz. Dann ging es weiter in die Regionalliga zum damaligen SK St. Andrä/Lavanttal. Das war ein ganz großer Höhepunkt – ich war zweiter Tormann und wir sind in die 1. Liga aufgestiegen. Für mich gab es dann allerdings keine echte Option mehr die Nummer eins zu werden – die Karriere von Christian Dobnik nahm gerade ihren Anfang. 2010 bin ich deswegen zum VSV gewechselt. Eine tolle Zeit mit dem geschafften Aufstieg und dem Sieg im KFV-Cup. In der Regionalliga konnten wir dann den Vizemeistertitel erobern. Dann gab es allerdings die bekannten diversen Probleme beim VSV und ich bin nach der Verkleinerung des Kaders nach Steinfeld gewechselt. Ein guter Freund von mir, der aus Steinfeld stammende Thomas Pirker, hat mich angesprochen ob wir nicht der um den Klassenerhalt kämpfenden Mannschaft von Steinfeld helfen könnten. Für viele überraschend konnten wir den Abstieg mit dem Team von Steinfeld wirklich verhindern. Im Herbst 2013 gab es in Steinfeld, vereinfacht gesagt, Licht und Schatten wenn man die Leistungen unserer Mannschaft betrachtet.“


Vom Sturm ins Tor

Patrick Böck: „Ich habe in der U8 eigentlich als Stürmer begonnen. Mein Vater war aber Tormann in Ebental und in der Landesliga in Treibach. Ich wollte auch im Tor spielen, mein Trainer war eigentlich dagegen. Am Anfang war es nicht einfach – speziell als junger Kicker ist es nicht einfach die Rolle als Tormann auszufüllen. Es war aber sicherlich eine richtige Entscheidung von mir ins Tor zu wechseln. Ausschlaggebend war sicherlich das Vorbild meines Vaters und man hat schnell gesehen, dass ich ein gewisses Talent für die Tormannposition mitbekommen habe.“

 

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Regionalliga: hohe Kosten, kaum Einnahmen, schwache Medienpräsenz

Die Fußballszene ist sich eigentlich einig, dass 1. Liga und Regionalliga unbedingt reformiert werden sollen. Das Risiko mit großen Zielen in der Regionalliga finanziell zu straucheln ist groß. Patrick Böck wünscht sich auch von den anderen Medien ähnliche Innovationen wie es Ligaportal.at für den Fußballsport in Österreich umgesetzt hat. „Viele Vereine in der Regionalliga nehmen sich viel vor und zu Beginn läuft es oft sehr gut – wie zum Beispiel beim VSV. Es hat viele potentielle Sponsoren gegeben. Das Problem ist aber die Struktur und die Realitäten in der Regionalliga. Es ist eine teure Liga und die Möglichkeiten Einnahmen zu lukrieren sind sehr begrenzt. Speziell in Kärnten ist auch das Zuschauerinteresse recht dürftig – wenn man es zum Beispiel mit der Steiermark vergleicht. Ganz klar ist natürlich, dass ein Traditionsverein wie der GAK wo wir vor 5000 Zuschauern gespielt haben nicht ganz mit den Kärntner Mannschaften zu vergleichen ist. In Villach gab es zumeist nur zweihundert oder dreihundert Zuschauer. In Kärnten kommen die Zuschauer leider nur wenn es sehr gut läuft. Wenn es nicht mehr so klappt oder es zu einem Umbruch kommt und viele junge Spieler zum Einsatz kommen nimmt das Interesse stark ab. Das ist sehr schade, denn ich finde den Regionalligafußball vom Niveau her sehr gut. Ein weiterer Punkt ist natürlich die Medienpräsenz. In Deutschland wird am Wochenende über die 3. Liga und die Regionalliga umfangreich berichtet. In Österreich findet man im TV sehr wenig. Da müssten sich einfach die Medien eure Plattform Ligaportal.at als Beispiel hernehmen. Ihr macht das extrem gut und so müsste von allen Medien gearbeitet werden dann könnte man auch die Regionalliga und die 1. Liga wieder für Sponsoren interessant machen.“


Es geht aufwärts mit dem österreichischen Fußball

Patrick Böck: „Man darf Mannschaften nicht zu viel Druck machen – auch dem Nationalteam nicht. Man kann nicht sagen das nächste Mal schaffen wir die Qualifikation für eine EM oder WM sicher. Es gibt sicherlich einen großen Fortschritt im österreichischen Fußball. Das hat sich ja schon immer dadurch dokumentieren lasse, dass viele österreichische Spieler in den besten Ligen Europas engagiert sind. Auch gute junge Spieler wie Guido Burgstaller sind ein ganz deutliches Zeichen für den Aufwärtstrend. Die österreichischen Nachwuchsmannschaften sind allesamt erfolgreich unterwegs. Deswegen wird es sicherlich in absehbarer Zeit wieder gelingen bei einer Endrunde spielen zu können.“


Herzlichen Dank!

Patrick Böck: „Ich möchte mich bei allen bedanken die mich gewählt haben. Besonders bei meiner Freundin Corinna, meiner Familie von Klagenfurt bis Radenthein, bei meiner Schwiegerfamilie aus Feffernitz. Bei all meinen Freunden von Bleiburg-Ruden über Villach-Spittal bis nach Lienz. Bei unserer Nachbarin der Gertie und der Nummer 1 des FC Mölltal, Heimo Edlinger, der das Arbeiten, wie viele andere, hinten anstellte. Viele mussten erst wieder lernen ohne das Abstimmen den Alltag zu meistern.“

 

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