Spieltaganalyse

Runde 20: Spieltaganalyse mit Heimo Vorderegger

wappen-kaerntnerliga.pngDie 20. Runde der Kärntner Liga ist gelaufen und es ist wieder an der Zeit, Spiel für Spiel mit einem unserer Experten zu analysieren und die gesamte Runde Revue passieren zu lassen. Die Meisterfrage ist mit dem neuerlichen Sieg des Villacher SV längst geklärt, der Abstiegskampf wird hingegen weiterhin spannend bleiben. Landskron gab mit dem Sieg im direkten Duell die rote Laterne an Griffen ab. Diese Woche wieder an der Reihe: Heimo Vorderegger, Ex-Trainer von St.Veit und Maria Saal und selbst langjähriger Bundesligaprofi bei Austria Klagenfurt und St.Pölten. Zusatz zur aktuellen Runde: Das Nachtragsspiel zwischen Wolfsberg und Spittal/Drau vom Dienstag.  

ASCO ATSV Wolfsberg - SV Spittal/Drau 1:1 (0:1) Nachtragsspiel

RZ Pellets WAC/ St.Andrä Amateure - ASCO ATSV Wolfsberg 1:3 (0:0)
 
kaerntnerliga.at: Vier Punkte aus den letzten zwei Spielen, Wolfsberg hat Platz zwei gefestigt. Wird die Elf um Denis Curic Vizemeister?
 
Heimo Vorderegger: Wolfsberg hat absolut die Voraussetzungen und das Umfeld, um den zweiten Platz zu erreichen. Vor allem haben sie mit Helmut Kirisits auch einen guten Trainer und gute Spieler wie Denis Curic, spielerisch sind sie sehr stark. So spricht also vieles dafür, ich traue auch Wolfsberg am ehesten den zweiten Platz zu. Treibach zum Beispiel hat eine sehr junge Mannschaft und die spielen viel weiter vorne als ich mir gedacht habe, der Tabellenplatz ist sensationell. Aber Wolfsberg ist einfach stärker und routinierter.

 
SK Treibach - SG Nessl Drautal 1:0 (1:0) 
 
kaerntnerliga.at: Ist Treibach mit dem Sieg endlich aus dem Winterschlaf erwacht?
 
Heimo Vorderegger: Der Trainer macht in Treibach seine Arbeit sehr gut, auch wenn die Mannschaft noch sehr unerfahren ist. Wenn bei Treibach eine Partie kippt, weiß ich nicht, ob die Spieler routiniert genug sind, um sie zu drehen. Doch ich bin mir sicher, dass die noch genug Punkte machen, kämpferisch sind die Spieler auf jeden Fall auf einem sehr guten Niveau.

 
SVG Bleiburg - Villacher SV 0:3 (0:1)
 
kaerntnerliga.at: Klare Niederlage gegen den Tabellenführer. Geht Bleiburg im Kampf um die Plätze die Luft aus?
 
Heimo Vorderegger: Ich sehe Bleiburg eher im Mittelfeld der Liga als auf den vorderen Plätzen, für mich hat die Mannschaft noch nicht das Potential, um ganz vorne mitzumischen. Allerdings muss man nach dieser Niederlage auch sagen, dass der VSV klar überlegen ist, die Mannschaft ist im Ganzen regionalligatauglich, damit um eine Klasse höher einzustufen als die Bleiburger. In Villach spielt einfach jeder mit 100 Prozent, wer weiß, ob sie diese Saison noch einmal verlieren.

 
SK Maria Saal - SV Spittal/Drau 2:4 (2:1)
 
kaerntnerliga.at: Spannende Partie, sind die drei Punkte für Spittal letzendlich verdient?
 
Heimo Vorderegger: Das war eine tolle Partie, wie sie in der ersten Halbzeit gespielt haben, war das 2:1 für Maria Saal verdient, aber aufgrund der zweiten Hälfte hat sich Spittal die drei Punkte ebenso verdient. Maria Saal hat diese Saison sowieso schon über den Verhältnissen gespielt, ich finde es sensationell, dass sich die Mannschaft so gut verkauft. Das Sturmduo Araujo da Silva und Tiganj bei Maria Saal ist einfach großartig, wenn die beiden zusammen spielen, dann wird es für jeden Gegner schwer, drei Punkte zu holen. Doch dieses Mal war Tiganj auf sich alleine gestellt, das könnte auch beigetragen haben. Trotzdem, Trainer Gerhard Seidler hat so viele neue in die Mannschaft integriert, das vordere Mittelfeld wird am Ende schon herausschauen.

 
Rapid Lienz Tirol Milch - FC Oberwinkler Lendorf 1:1 (0:0)
 
kaerntnerliga.at: Lienz hat in jedem Frühjahrsspiel gepunktet, haben die Osttiroler noch die Chance, weiter vorne mitzuspielen?
 
Heimo Vorderegger: Zuerst ein Wort zu Lendorf, unter Morgenstern war die Mannschaft immer sehr weit vorn, aber nie ganz oben. Doch die Konstanz zeichnet Lendorf aus, deswegen stehen sie auch auf Platz vier der Tabelle. Bei Lienz ist es schwer zu sagen, auswärts sind sie heuer eine der besten Mannschaften, zu Hause nur im Mittelfeld, diesmal haben sie auch den Heimvorteil nicht wirklich nützen können. Ich glaube, Lienz steht dort, wo sie von der Leistung her hingehören, im gesicherten Mittelfeld. Für ganz oben wird es aber nicht mehr reichen.

 
SC Landskron - SV Raika Griffen Rast 2:1 (1:1)
 
kaerntnerliga.at: Es entwickelt sich ein Vierkampf um den Abstieg zwischen Griffen, Landskron, Welzenegg und Völkermarkt. Wem trauen Sie den Klassenerhalt am ehesten zu, wer steigt ab? 
 
Heimo Vorderegger: Landskron hat im direkten Abstiegsduell zwar absolut nicht überragend und überzeugend gespielt, aber der Sieg gegen Griffen war lebensnotwendig für den Klassenerhalt, alles andere wäre schon fatal gewesen. Für mich ist aber Griffen Fixabsteiger, hier sind einfach zu viele Spieler gegangen. Welzenegg wird sich auch noch erfangen, bei Völkermarkt habe ich vor der Saison überhaupt nicht damit gerechnet, dass sie so weit hinten sind. Aber auch der Abstiegskampf hat noch einiges zu bieten.

 
Eberndorfer AC - VST Völkermarkt 3:1 (2:1)
 
kaerntnerliga.at: Mit dem dritten Sieg in Folge im Frühjahr hält Eberndorf das Abstiegsgespenst auf Distanz. Schafft die Elf von Michael Kreutz nächste Woche gar die Sensation und gewinnt gegen den VSV?
 
Heimo Vorderegger: Der Sieg für Eberndorf war wieder wichtig, weil Völkermarkt ein direkter Gegner in der Tabelle ist, vor allem haben die Eberndorfer jetzt ganze zehn Punkte Vorsprung auf den letzten Rang. Man darf zwar die Gegner nicht unterschätzen, aber für mich ist der Klassenerhalt damit eine sichere Sache. Im Fußball kann alles passieren, aber gegen den VSV wird es schwer. Wie schon erwähnt ist der VSV mindestens eine Klasse höher einzuschätzen, ich glaube, der Siegeslauf des AC ist nächste Woche vorbei.

 
FC Welzenegg - FC St.Veit/Glan 0:0
 
kaerntnerliga.at: Seit dem Kantersieg gegen Griffen geht nicht mehr viel, fühlt sich Welzenegg vielleicht schon zu sicher im Abstiegskampf?
 
Heimo Vorderegger: Nein, das glaube ich nicht, Grund ist eher, dass es schwer ist, wenn du in der Tabelle so weit hinten stehst. Auch gegen Mannschaften, die nicht im vorderen Tabellendrittel zu finden sind, ist es nicht leicht, das eigene Spiel aufzuziehen, die Angst ist ja immer in den Köpfen der Spieler. Aber mit Almedin Hota hat Welzenegg einen echten Leithammel, er ist nicht nur erfahren, sondern auch ein toller Fußballer. Auch wenn er sich erst noch an die Kärntner Liga gewöhnen muss, hat er das Potential, die Mannschaft da unten rauszuziehen. Ich sehe aber trotzdem am ehesten Welzenegg und Griffen um den Abstieg kämpfen.

 
Verlierer der Runde: VST Völkermarkt, SV Raika Griffen Rast
 
Gewinner der Runde: ASCO ATSV Wolfsberg, SK Treibach 
 
 
 
 Fragen von Stefan Steinkogler

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