Spieltaganalyse

Runde 21: Spieltaganalyse mit Johann Dorner

wappen-kaerntnerliga.pngDie 21.Runde der Kärntner Liga ist Geschichte, es ist wieder an der Zeit, die Spiele mit unserem Ligaexperten Johann Dorner exklusiv für kaerntnerliga.at zu analysieren. Fünf Heimsiege stehen einem Unentschieden und zwei Auswärtserfolgen gegenüber, 25 Tore wurden erzielt, vier davon waren Doppelpacks. Nur Völkermarkt ist es gelungen, sich ein wenig Luft im Abstiegskampf zu verschaffen, Welzenegg, Landskron und Griffen konnten sich nicht retten. Im Mittelpunkt stand auch die herbe Schiedsrichterkritik der Griffener, die sich um Punkte betrogen fühlten. Auf der Gegenseite konnte der VSV weiterhin nicht verlieren, Wolfsberg festigte Platz zwei. Johann Dorner über seine Favoriten auf den zweiten Platz, die sportliche und finanzielle Situation von Griffen und die Gewinner und Verlierer der Runde. 

 

VST Völkermarkt - Rapid Lienz Tirol Milch 1:0 (0:0)

kaerntnerliga.at: Verdienter Sieg der Stuck-Elf, die sich ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft hat. Wie wichtig war der Dreier?

Johann Dorner: Vom Spielverlauf her war es ja ein sehr knapper Sieg, der aber enorm wichtig war für Völkermarkt. Gott sei Dank haben sie es jetzt auch einmal geschafft, zu Hause zu gewinnen, die Situation vor dem Spiel war nicht so rosig. Alles in allem ein Arbeitssieg, der wichtig ist für den Klassenerhalt. Sie haben jetzt zumindest sechs Punkte auf den Abstiegsplatz, das hat auch fürs Selbstvertrauen der Spieler einen großen Wert. Und ich denke, Völkermarkt hat das Selbstvertrauen, oben zu bleiben.



Villacher SV - Eberndorfer AC 2:0 (1:0)

kaerntnerliga.at: Der Siegeslauf der Eberndorfer ist vorerst gestoppt, doch alles in allem geht es deutlich aufwärts...

Johann Dorner: Das Ergebnis ist mit 2:0 vielleicht ein wenig knapp, aber der VSV war schon sehr stark. Eberndorf ist tief in der Defensive gestanden, hat es den Villachern schwer gemacht, Kapital zu schlagen. Die Eberndorfer haben stark verteidigt, doch vor der Halbzeitpause noch das 0:1 bekommen. In Halbzeit zwei hat der VSV die drei Punkte trocken nach Hause gespielt, sie haben eben auch die Qualität, solche Spiele zu gewinnen. Eberndorf hat seine Haut aber so gut wie nur möglich verkauft, auswärts gegen den VSV kann man schon ganz anders unter die Räder kommen, viel höher verlieren.



SV Raika Griffen Rast - SVG Bleiburg 2:3 (0:3)

kaerntnerliga.at: Der Co-Trainer von Griffen sprach von einem Unparteiischen, der seine Mannschaft um einen Punkt gebracht hat. Sind die Griffener nervlich schon am Ende?

Johann Dorner: Der Abstiegskampf ist nervlich immer eine gewaltige nervliche Belastung, die Spieler haben aber in dieser Partie Engagement und Wille zum Ausgleich gezeigt, gekämpft bis zum Ende. Mit einem Mann weniger hat es für die Griffener aber wieder knapp nicht für einen Punkt gereicht, ohne Punkte kann man im Abstiegskampf nicht überleben. Dass die Emotionen groß waren, ist in einem Derby normal. Sportlich ist bei den Griffenern ein deutlicher Aufwärtstrend zu erkennen, aber finanziell sieht es nicht mehr sehr rosig aus, die planen schon für die Unterliga und den Fixabstieg. Bleiburg hingegen ist mit dem Sieg wieder dran an den Cup-Startplätzen. 



ASCO ATSV Wolfsberg - SC Landskron 1:0 (0:0)

kaerntnerliga.at: Kampfsieg durch eine junge Wolfsberger Truppe. Entwickelt sich hier auch ein Meisterkandidat für die nächste Saison?

Johann Dorner: Wolfsberg hat mit einer jungen Mannschaft gespielt, die sich sehr schwer gegen den abstiegsgefährdeten SC Landskron getan hat. Es war eine ruppige Partie, ist hin und her gegangen, ein knapper Sieg. Man sieht, dass den jungen Spielern noch die Routine fehlt, doch sie haben immerhin zu null gespielt hinten. Joker Wolfgang Rader hat nach seiner Verletzung Wolfsberg dann doch noch auf die Siegerstraße geführt mit seinem Goldtor. Ganz sicher ist in Wolfsberg eine gute Mischung an jungen Spielern und Routiniers vorhanden und wenn sie das beibehalten geht es ganz klar Richtung Vizemeister. Nächste Saison, das jetzt schon zu sagen, ist schwierig, aber mit dieser Mischung ist vieles möglich.



SK Maria Saal - SK Treibach 2:1 (2:1)

kaerntnerliga.at: Wer kann sich im Kampf um die ÖFB-Cup-Startplätze behaupten. Da vorne schlägt ja jeder jeden.

Johann Dorner: Es war auf jeden Fall ein sehr enges Spiel, die Treibacher hatten bezüglich Chancenauswertung nicht unbedingt den besten Tag erwischt. Innerhalb weniger Minuten war der Endstand hergestellt, die Niederlage war knapp. Maria Saal hat jetzt an Punkten mit Treibach gleichgezogen, für sie wäre die Cup-Teilnahme sehr wichtig. Momentan sehe ich aber nur Wolfsberg und Lendorf um den zweiten Platz kämpfen.



FC St.Veit - RZ Pellets WAC/ St.Andrä Amateure 2:3 (2:1)

kaerntnerliga.at: Der WAC ist im Aufwärtstrend, geht da noch etwas nach vorne?

Johann Dorner: Das war ein offener Schlagabtausch, mit den Toren ist es auch hin und her gegangen, Führung auf einer Seite, Ausgleich auf der anderen. St.Veit war dann vor der Pause etwas aktiver und damit in Führung gegangen. Doch in Halbzeit zwei sind die Hausherren vielleicht etwas zu passiv gewesen, haben sich zu sicher gefühlt und wollten die drei Punkte zu Hause behalten. Doch wenn man ein Spiel zu passiv angeht und nur verteidigt ist das natürlich gefährlich. Durch einen Doppelschlag ist dann der WAC in Führung gegangen, hat den dritten Dreier auswärts in Folge eingefahren, das ist schon beeindruckend. Zu Hause läuft es noch nicht so rund, aber sie haben zumindest einen Tabellenplatz direkt gegen den FC St.Veit gut gemacht.



SV Spittal/Drau - FC Welzenegg 4:0 (3:0)

kaerntnerliga.at: Spittal blüht im Frühling auf, ist nach sechs Spielen immer noch unbesiegt. Was funktioniert besser als im Herbst?

Johann Dorner: Vielleicht ist das Teamgefüge an sich im Frühjahr stabiler und stärker geworden. Welzenegg hätte schon früh in Führung gehen können, hat aber einige Sitzer ausgelassen, im Gegenzug hat Spittal vor der Pause schon 3:0 geführt. Spittal ist zwar keine Torfabrik, hätte Welzenegg aber noch viel höher schlagen können. Alles in allem eine herbe Niederlage für Welzenegg im Abstiegskampf. Zuerst sieben Tore gegen Griffen, dann einige Spiele wieder überhaupt kein Tor. Ich glaube, das ist auch das Problem der Welzenegger, ohne Tore kann man keine Dreipunkter einfahren, das ist klar.



FC Oberwinkler Lendorf - SG Nessl Drautal 2:2 (0:0)

kaerntnerliga.at: Die Gegner von Wolfsberg patzen oder nehmen sich gegenseitig die Punkte weg. Wer hat am Schluss die meisten Reserven?

Johann Dorner: Im Oberkärntner Derby hat Lendorf wieder keinen Heimsieg einfahren können, schon das dritte Mal in Folge nicht. Das ist bei der heimstarken Morgenstern-Elf für mich verwunderlich, das war immer ihre große Stärke. Natürlich sind hier auch zwei Remisspezialisten aufeinandergetroffen, das hat sich wiedergespiegelt, 0:0 vor der Halbzeit. Dann haben sich die Ereignisse überschlagen, aber es ist wieder ein Remis geworden. Ich glaube trotzdem, wenn Lendorf wieder zu seiner alten Heimstärke zurückfindet, sind sie neben Wolfsberg am ehesten der Kandidat für den Vizemeister. 


 
Verlierer der Runde: FC Welzenegg

Gewinner der Runde: VST Völkermarkt

 

 

Fragen von Stefan Steinkogler 

 

 

 

 

 

 

 

 

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