Spieltaganalyse

Runde 22: Spieltaganalyse mit Heimo Vorderegger

wappen-kaerntnerliga.pngMit der Ostersonntagspartie zwischen Welzenegg und Maria Saal wurde die 22. Runde der Kärntner-Liga beschlossen. Den bereits 20. Sieg bei keiner einzigen Niederlage in dieser Saison konnte der Villacher SV einfahren, doch in der bisherigen Frühjahrssaison sticht ein Team besonders hervor: Spittal/Drau. Vier Siegen stehen drei Unentschieden und null Niederlagen gegenüber, 17 Tore wurden erzielt und nur sechs hinten kassiert. Die Meier-Elf klettert damit Platz für Platz in der Tabelle nach oben. Unser Experte Heimo Vorderegger analysiert exklusiv für kaerntnerliga.at die acht Spiele dieser Runde und spricht über den Punkterekord, Carlos Chaile und den Fußballgott

 

SVG Bleiburg - ASCO ATSV Wolfsberg 1:0 (0:0)

kaerntnerliga.at: Der Lauf der Wolfsberger ist vorerst gestoppt. Schafft vielleicht noch ein anderes Team den Sprung auf Platz zwei?

Heimo Vorderegger: Dass der Lauf gestoppt ist, würde ich nicht sagen. Jeder kann einmal ein Spiel verlieren, es war ja auch eine knappe Geschichte. Bleiburg hat auf jeden Fall sehr große finanzielle Schwierigkeiten, die sind nicht so ohne. Ich hätte nicht gedacht, dass sie sportlich vorne so gut mithalten können, hätte eher geglaubt, dass sie zusammenbrechen werden. Doch jetzt stehen sie auf Platz drei, sie sind unberechenbar. Und wenn sie es schaffen, die finanziellen Schwierigkeiten auszublenden, ist noch viel möglich. Abgesehen davon denke ich, dass Wolfsberg den zweiten Platz machen wird. 



SK Treibach - FC Oberwinkler Lendorf 2:2 (2:1)

kaerntnerliga.at: Lendorf hat sich einen Punkt erkämpft, fürs nächste Spiel aber nur noch elf Spieler, die fit sind. Könnte ihnen das zum Verhängnis werden?

Heimo Vorderegger: Die Lendorfer spielen gut, punkten aber zu wenig. Natürlich ist es in Treibach sehr schwierig, Punkte zu holen, die beißen einfach 90 Minuten durch und geben immer alles. Von dem her eine gute Leistung von Lendorf. Aber in unteren Ligen ist es halt mal so, dass man weniger Spieler zur Verfügung hat, das ist der Amateurfußball. Die Situation der Lendorfer ist keine leichte, aber ungewöhnlich ist das in so einer Liga nicht. 



SG Nessl Drautal - VST Völkermarkt 4:2 (2:0)

kaerntnerliga.at: Drautal hat die Fehler der Völkermarkter gnadenlos ausgenützt. Wie weit könnte es mit dieser Effizienz nach oben gehen?

Heimo Vorderegger: Drautal ist im Mittelfeld angesiedelt und ich glaube, dass sie dort auch bleiben werden. Sie sind das erste Mal in der Kärntnerliga, diese Saison haben sie schon eine sehr gute, respektable Leistung gebracht. Sie sind zwar sehr effektiv, aber eine Mannschaft, die vorne mitspielen will, braucht nicht nur Effizienz, sondern auch viele Chancen. Ich glaube nicht, dass sie diese Saison noch weiter raufkommen werden.



Rapid Lienz Tirol Milch - Villacher SV 0:1 (0:0)

kaerntnerliga.at: Der VSV scheint diese Saison unschlagbar, 20 Siege bei keiner einzigen Niederlage. Wie kann man als Trainer sein Team motivieren, gegen den VSV zu spielen?

Heimo Vorderegger: Als Gegner ist es Motivation genug, gegen den VSV zu spielen. Du hast vorne ein Team, das unschlagbar scheint und gilt und willst natürlich unbedingt der erste sein, der sie schlägt. Nur ist es enorm schwierig, der VSV ist routiniert und clever genug, um kein Spiel zu verlieren. Was mich aber schon wundert ist, dass sie diese Saison noch nicht nachgelassen haben. Wenn man ganz alleine vorne steht, ist es ganz normal, einmal einen Einbruch zu haben. Ich nehme an, dass wir heuer einen neuen Punkterekord sehen werden, aber dass noch ein Einbruch kommt, ist auch im Bereich des Möglichen. 



RZ Pellets WAC/St.Andrä Amateure - SV Spittal/Drau 1:2 (1:1)

kaerntnerliga.at: Spittal ist mit Sicherheit neben dem VSV das Team der Frühjahrsrunde. Die Meier-Elf hat noch kein einziges Spiel 2011 verloren. Geht es noch weiter aufwärts?

Heimo Vorderegger: Carlos Chaile hat vorne auch zwei Tore gemacht, die Mischung passt hier. Die haben Routiniers und auch viele junge Spieler. Meier kann sich hier viel aufbauen, wenn die kontinuierlich weiterarbeiten, gehts vielleicht in ein paar Jahren rauf in die Regionalliga. Sie können noch einigermaßen zulegen, brauchen aber auch ihre Routiniers, viel hängt davon ab, ob Chaile verlängert. Sie werden schon noch ein bis zwei Plätze nach oben klettern, auch wenn gerade mit vielen Jungen ein Einbruch jederzeit möglich ist.



SC Landskron - FC St.Veit 1:1 (0:1)

kaerntnerliga.at: Landskron ist oft die spielbestimmende Mannschaft, trifft aber vorne nicht. Eine gefährliche Mischung für den Abstiegskampf?

Heimo Vorderegger: Das ist ganz klar eine sehr gefährliche Mischung. Aber wenn du hinten spielst und gegen den Abstieg kämpfst, dann triffst du halt vorne auch nicht, das ist eine logische Folge. Denen müsste einfach einmal ein gutes Spiel auskommen, so wie Welzenegg diese Runde, vorne drei Tore machen mit drei Schüssen, dann gehts wieder mit mehr Selbstvertrauen nach oben. Natürlich sind 20 Tore in 22 Spielen eine magere Ausbeute. Aber da spielt auch der Fußballgott mit, wenn du unsicher bist, ist halt immer ein Fuß dazwischen oder du trittst immer daneben. Das ist eine Kopfsache. 



Eberndorfer AC - SV Raika Griffen Rast 3:1 (1:0)

kaerntnerliga.at: Ist der Sieg der Eberndorfer eher als Einzelleistung von Krainz zu werten?

Heimo Vorderegger: Klar waren die drei Tore und der wichtige Sieg eine Sternstunde von Manuel Krainz, aber hinter so einer Einzelleistung steht auch immer eine Mannschaft, die dich unterstützt, dir die richtigen Pässe gibt. Eberndorf hat es jetzt geschafft, die haben sieben Punkte Vorsprung auf Völkermarkt, die haben heuer mit dem Abstieg nichts mehr zu tun. Der Sieg diese Runde gehört aber eindeutig dem Krainz. 



FC Welzenegg - SK Maria Saal 3:0 (1:0)

kaerntnerliga.at: Treibt Almedin Hota seine Mannschaft noch raus aus dem Abstiegskampf?

Heimo Vorderegger: Ich glaube schon. Almedin Hota ist ein gewaltiger Antreiber, der musste sich zwar erst einmal an die Liga gewöhnen, ist aber sehr wichtig für Welzenegg. Wenn man aus einer höheren Liga kommt wie er, ist es schwierig, sich auf den Amateurfußball und auch auf den Abstiegskampf einzustellen. Er hat das jetzt hinter sich, hat sich eingewöhnt und die Mannschaft braucht ja nicht nur die Punkte, sondern vor allem auch das Selbstvertrauen, um diese zu machen. So hoch musst du erst einmal gewinnen, wichtiger Sieg im Abstiegskampf. 



Verlierer der Runde
SK Treibach
Die brauchen vorne dringend die Punkte, um nicht weiter nach hinten abzurutschen, haben aber eine 2:0 - Führung zu Hause noch aus der Hand gegeben. 
 
Gewinner der Runde
FC Welzenegg
Ein so hoher Sieg im Abstiegskampf bei Niederlagen von direkten Konkurrenten bringt unheimlich viel Selbstvertrauen ins Team. 

 

 

 Fragen von Stefan Steinkogler

 

 

 

 

 

 

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.