Spieltaganalyse

Runden 28 und 29: Spieltaganalyse mit Heimo Vorderegger

wappen-kaerntnerliga.pngDie Kärntner Liga hat eine englische Woche hinter sich, innerhalb von nur einer Woche gab es drei Runden zu absolvieren, doch nun steht das Saisonfinale vor der Tür. Die Runden 28 und 29 der Kärntner Liga sind nun endgültig Geschichte, durch die Flut an Spielen gibt es diese Woche eine etwas andere Analyse. Unser Liga-Experte Heimo Vorderegger analysiert für uns dieses Mal nicht Partie für Partie, sondern jedes Team einzeln. Welche Performance haben die Kampfmannschaften von VSV bis Griffen gebracht, wer hat überrascht, wer enttäuscht? Eine Spieltaganalye der anderen Art. 

Villacher SV: zwei Siege (5:1 gegen Wolfsberg und 3:1 in St.Veit)

Heimo Vorderegger: Bei Villach kann man diese Saison im Grunde nichts Negatives sagen. Der kurze "Hänger" unter Anführungszeichen war klar, dass er kurz kommt. Wenn man schon weiß, dass man Meister ist und es mehr oder weniger um nichts mehr geht, dann ist schon mal die Luft draussen. Aber gegen den Zweitplatzierten 5:1 gewinnen ist schon eine Klasse für sich, diese Mannschaft ist eine absolute Ausnahmeerscheinung und reif für die Regionalliga. Mit der einen oder anderen richtigen Verstärkung glaube ich auch, dass sie in der Regionalliga im vorderen Drittel mithalten können.


ASCO ATSV Wolfsberg: ein Sieg, eine Niederlage (1:5 in Villach und 2:0 gegen Griffen)

Heimo Vorderegger: Wolfsberg hat in der letzten Runde noch eine harte Partie vor sich gegen Treibach auswärts. Spielerisch ist Wolfsberg nach Villach die beste Mannschaft der Liga, was ihnen aber fehlt ist etwa die Bissigkeit und die Laufbereitschaft der Treibacher. Die laufen und kämpfen um jeden Ball, das ganze Spiel lang. Wolfsberg hat aber das Zeug dazu, dort zu bestehen, auf jeden Fall wird das eine packende Partie. 


SK Treibach: ein Sieg, eine Niederlage (3:1 gegen Griffen und 1:2 in Bleiburg)

Heimo Vorderegger: Für mich sind die Treibacher einfach eine verblüffende Mannschaft, weil sie so weit vorne mitspielen und die Form der Saison auch konstant halten. Natürlich gewinnen sie viele Partien nur durch Kampf, aber es ist egal, wie man die Punkte macht. Wie schon gesagt, die kämpfen und laufen bis zum Umfallen, das gefällt mir. Wenn die heuer Zweiter werden, dann vollkommen zurecht, Kompliment an den Trainer!


SVG Bleiburg: zwei Siege (3:1 gegen Landskron, 2:1 gegen Treibach)

Heimo Vorderegger: Wir haben schon die ganze Saison gesprochen, dass hier durch die finanziellen Schwierigkeiten irgendwann der große Einbruch kommen muss, aber er kommt nicht. Teilweise bekommen die Spieler nicht einmal eine Aufwandsentschädigung, daher muss man vor denen ganz eindeutig den Hut ziehen. Vom Kader her sind sie ein gutes Team, überhaupt keine Frage, aber dass sie noch um Platz zwei kämpfen, ist sagenhaft.


SG Nessl Drautal: zwei Siege (4:1 gegen Maria Saal und 3:2 in Welzenegg)

Heimo Vorderegger: Drautal ist motiviert bis in die Haarspitzen, die sind noch nicht lange in der Liga, sind aber immer noch vorne dabei im ersten Drittel. Ich glaube, die können auch nächstes Jahr ganz vorne mitspielen, wenn alles klappt. Auch wenn das zweite Jahr meistens sehr schwierig ist. 


SK Maria Saal: zwei Niederlagen (1:4 in Drautal und 2:3 gegen Lendorf)

Heimo Vorderegger: Die ersten drei bis vier Runden ist es für diese Mannschaft nicht gut gelaufen, doch dann haben sie sich erfangen und das auch noch mit 13(!) Neuen. In einer Mannschaft kannst du normal drei bis vier neue Spieler einbringen und integrieren, aber dass es so schnell geht, ein gesamtes Team zu integrieren, das ist aussergewöhnlich im Fußball. Kompliment zu dieser Saison, auch zu den Ausnahmestürmern mit Tiganj. Der Sturm spielt perfekt zusammen. Dass aber dann so ein Einbruch kommt, ist auch logisch. 


FC Oberwinkler Lendorf: ein Sieg, ein Unentschieden (0:0 gegen Spittal, 3:2 in Maria Saal)

Heimo Vorderegger: Lendorf hätte ich eigentlich einiges weiter vorne erwartet heuer. Die sind schon sehr lange in der Liga, natürlich kann immer wieder mal ein Jahr kommen, wo das Niveau nicht so ist, wie man es gerne hätte. Auf jeden Fall ist es keine optimale Saison für die Morgenstern-Truppe, ich hätte mir erwartet, dass sie den VSV ein wenig fordern können.  


SV Spittal: ein Unentschieden, eine Niederlage (0:0 in Lendorf, 1:2 gegen Völkermarkt)

Heimo Vorderegger: Wenn die Mischung passt, kann man auf diese Mannschaft zählen in den nächsten Saisonen. Aber dafür müssten einige routinierte Spieler als Eckpfeiler bleiben, um das Gefüge zusammenzuhalten. Dann ist in Spittal vieles möglich, die werden auf jeden Fall weiter oben zu erwarten sein.


FC St.Veit: ein Sieg, eine Niederlage (4:3 in Völkermarkt, 1:3 gegen Villach)

Heimo Vorderegger:  St.Veit hat mich ein wenig überrascht, weil sie auch gewaltige Probleme im Verein haben. Kämpferisch sind sie zwar nicht die Stärksten, aber sie haben einige Spieler, die das Ruder herumreißen können. Wenn alles passen würde, wären sie schon ein paar Plätze weiter vorne, aber die Vereinsprobleme stecken die Spieler offensichtlich gut weg. Mit dem Abstieg hat man nichts mehr zu tun, nach vorne geht aber auch nichts mehr.


Rapid Lienz Tirol Milch: ein Unentschieden, eine Niederlage (0:2 gegen Welzenegg, 0:0 in St.Andrä)

Heimo Vorderegger: Ich glaube, Lienz plant schon für die nächste Saison, da sind nicht mehr alle bei der Sache, mit dem Kopf dabei. Ist aber auch klar, hier geht weder nach vorne etwas, noch nach hinten, hier geht es sozusagen nur noch um die Galerie. Dass man zurzeit auch gegen schwächere Mannschaften wie Welzenegg oder den WAC nicht glänzen kann, tut sein Übriges. 


FC Welzenegg: ein Sieg, eine Niederlage (2:0 in Lienz, 2:3 gegen Drautal)

Heimo Vorderegger: Welzenegg wird das schon noch schaffen, vor allem mit Hota und den anderen Führungsspielern. Da läuft es zur Zeit ganz gut, viele Siege, viele Tore, obwohl sie jetzt gegen Drautal knapp verloren haben, haben sie zurzeit auch ein wenig das Glück auf ihrer Seite. Daheim musst du aber gewinnen, wenn du da hinten drinnen steckst. Die letzte Runde gegen Lendorf wird mit Sicherheit nicht leicht, aber ich denke, dass sie hier punkten werden, da haben sie weniger Druck als zu Hause. 


Eberndorfer AC: ein Sieg, ein Unentschieden (2:1 gegen St.Andrä, 3:3 in Landskron)

Heimo Vorderegger: Ich hätte mir echt nicht gedacht, dass Eberndorf noch etwas mit dem Abstieg zu tun bekommt. Die letzte Runde ist jetzt entscheidend zwischen vier Teams. Vielleicht kann sich Eberndorf ein wenig etwas abschauen von Treibach. Das Motto muss wie bei Treibach sein: Laufen, kratzen, zwicken, beißen, sonst gibt es keine Rettung mehr.


RZ Pellets WAC/ St.Andrä Amateure: ein Unentschieden, eine Niederlage (1:2 in Eberndorf, 0:0 gegen Lienz)

Heimo Vorderegger: Wenn man gegen den direkten Konkurrenten im Abstieg verliert, so wie der WAC gegen Eberndorf, dann geht es mit dem Selbstvertrauen schnell bergab. Ich glaube auch, dass man von oben von der Bundesligamannschaft nicht mehr viel helfen kann, die sind wahrscheinlich schon alle in Urlaub. Ich sehe hier eher den Abstieg, die spielen nicht gut in den letzten Runden, wenn du hinten bist, hilft dir kein Unentschieden, da musst du nur siegen.


VST Völkermarkt: ein Sieg, eine Niederlage (3:4 gegen St.Veit, 2:1 in Spittal)

Heimo Vorderegger: Die Ausgangssituation ist nicht besser als beim WAC oder Eberndorf, der große Unterschied ist hier ein anderer. Bei Völkermarkt sieht man jede Runde, die wollen unbedingt in der Liga bleiben, die geben nicht auf. Und das zeigen sie auch. Der Wille ist auf jeden Fall da, kann durchaus sein, dass sie den Klassenerhalt schaffen.


SC Landskron: ein Unentschieden, eine Niederlage (1:3 in Bleiburg, 3:3 gegen Eberndorf)

Heimo Vorderegger: Landskron muss man eines ganz hoch anrechnen. Es ist top, dass sie sich trotz dem Fixabstieg nicht aufgeben, die Liga durch aufgegebene Spiele auch nicht verfälschen. Der Abstieg ist besiegelt, aber eine Mannschaft, die trotz Abstieg noch weiterkämpft und nichts herschenkt ist absolut großartig. Schade, dass Landskrona absteigt. 


SV Raika Griffen Rast: zwei Niederlagen (1:3 in Treibach, 0:2 in Wolfsberg)

Heimo Vorderegger: Man kann durch den Winter nicht mehr viel sagen. Viele Spieler sind damals gegangen, also ist es auch verständlich, dass man das Niveau der Liga nicht halten kann. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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