Große Umstellungen in Klosterneuburg

Der FC Olympique Klosterneuburg, Meister der 2. Klasse Donau, musste in der Transferzeit an einer neuen Mannschaft basteln. "Eigentlich hätten wir gerne mit unserer Meistermannschaft zusammen mit der komplett aufrückenden U18 die Liga aufgemischt, aber leider waren wir gezwungen, einige Veränderungen vorzunehmen", hadert Obmann und Trainer Daniel Wertheim.

Mit Daniel Schöllenbauer verlässt der Torschützenkönig den Verein Richtung des SV St. Andrä/Wördern - ein gutes Angebot war dafür ausschlaggebend. Ivan Krajina wird zu Yellow Star Simmering wechseln - dorthin hat er es von zu Hause und vor allem von der Arbeit näher. Meister-Keeper Holger Hüffel möchte dem 18-jährigen Talent Lukas Böck nicht im Weg stehen und bleibt in der Klasse bei Muckendorf/Hintersdorf, Lukas Trojan versucht sein Glück beim Lokalrivalen SC Klosterneuburg 1912, wird aber beim FC Olympique Nachwuchstrainer bleiben. Zuletzt wird Linksverteidiger Kai Widmann nicht mehr zur Verfügung stehen - er zieht aus studientechnischen Gründen ab September nach Frankreich, bis dahin ist er mit einem im Titelduell gegen Stetteldorf erlittenen Kreuzbandriss außer Gefecht.

Urlauber fehlen sieben Spiele

Sehr schmerzvoll sind zudem die Urlaubspläne von Kapitän Felix Mansbart und Rechtsverteidiger Lukas Krumpl - beide werden die ersten sieben Spiele aufgrund einer USA-Reise verpassen. Noch am überlegen, ob sie ihre Karriere fortsetzen, sind Spielmacher Sascha Hammer und Dribbel-Künstler Salih Özen "Wir rechnen aber im Verein alle damit, dass sie nach einer schöpferischen Pause zumindest noch ein halbes Jahr anhängen", zwinkert Co-Trainer Erich Fallmann.

Damit war der FC Olympique gezwungen, zu handeln. Im Tor wird der 18-jährige Lukas Böck neuer Einser-Keeper. "Er hat bereits fünf Spiele in der Kampfmannschaft absolviert und wir sind felsenfest davon überzeugt, dass er auf Anhieb eine würdige Nummer Eins sein wird", versichert Trainer Wertheim - der aber noch nach einer Back-Up-Lösung sucht.

Ersatz für Schöllenbauer

Oliver Müller könnte Stürmer Schöllenbauer ersetzen. Eine weitere Option im Sturm könnte der 19-jährige Halb-Mexikaner Eduardo Vizcaya sein. Er steht aber erst ab Oktober zur Verfügung, wenn er sein Studium in Wien beginnen wird. Noch offen ist die Rolle von Dominik Voglsinger. Der 31-jährige bestritt sein letztes Meisterschaftsspiel Ende 2010 für den SV Königstetten, wo er als Spielertrainer fungierte. Als Trainer für die Vienna U14 und die Kampfmannschaft des SC Großfeld hatte er danach jedoch kaum Zeit, selbst aktiv zu sein. Ab Oktober wird der A-Lizenz-Trainer nach Deutschland ziehen, bis dahin könnte der Ex-Austria, Vienna, Admira, Stadlau, Donau, Kottingbrunn und Mistelbach-Spieler aber die drei "Urlauber" kompensieren, sofern er die Zeit findet. Perspektivspieler sind der zweite neue Ungar, Adam Vigh, der ebenso seit sieben Jahren kein Fußballspiel mehr bestritten hat, der 18-jährige Johannes Landrichter (kommt vom SV St. Andrä/Wördern) und Hassan Günes (Paulaner Wieden), der nach zwei Jahren Pause wieder angreifen will.

"Wir haben damit einen Pool von 46 Spielern, aus dem wir mit Verletzten, gesperrten, urlaubenden und verhinderten immer zwei konkurrenzfähige Mannschaften stellen können. Qualitativ wird sich allerdings erst weisen, ob wir für die 1. Klasse Nordwest gerüstet sind. Die Zeit, die "richtigen 11" zu finden, ist extrem knapp", spielt Trainer Wertheim auf das bereits am 28.7 anstehende Spiel gegen Liga-Konkurrenten Obritz im NÖ Cup der Meister an. "Wir haben am Papier wohl den schwächsten Kader der Liga, ich bin aber überzeugt, dass wir einige Überraschungen liefern werden. Der Klassenerhalt ist im ersten Jahr mein realistisches Ziel, und vielleicht gelingt es uns ja sogar, noch weiter vorne mitzuspielen. Unseren Fans wollen wir dabei schönen und offensiven Fußball bieten und noch mehr junge Spieler im Team integrieren", spricht der Trainer über die Erwartungshaltung.

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