1. Klasse Ost

"Einer für alle, alle für einen" - Sommerein greift älteren und kranken Menschen unter die Arme

Zum Auftakt der Rückrunde feiert SC Sommerein gegen Maria Lanzendorf einen 2:0 Erfolg, am letzten Sonntag sollte der Tabellenzweite der 1. Klasse Ost auswärts bei Wampersdorf antreten, doch die Maßnahmen aufgrund des Coronavirus machten dem österreichischen Fußball einen Strich durch die Rechnung. Obmann Franz Gotschy meint zur derzeitigen Lage: "Wir hatten nach den ersten Maßnahmen den Plan, auf freiwilliger Basis zweimal die Woche weiter zu trainieren, die Mannschaft hatte zugestimmt, dies wurde aber durch die Einstellung des Trainingsbetriebs obsolet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in vier, fünf Wochen schon wieder gespielt wird, wann soll man die fehlenden sechs Partien nachtragen? Ich glaube, es wird sich schwer ausgehen und der Verband muss dann entscheiden, ob es keine Auf- und Absteiger gibt oder ob der derzeitige Tabellenstand herangezogen wird."

"Verein ist wie eine Familie"

Aufgrund der außergewöhnlichen Situation hat sich der Verein Sommerein dazu entschlossen zu helfen. Wie beim Socialmedia-Auftritt des Vereins verlautbart wurde, möchte Sommerein unter dem Motto "Einer für alle, alle für einen" älteren und kranken Menschen, die in dieser Phase Hilfe benötigen, unter die Arme greifen. Dabei übernehmen Akteure des Vereins Einkäufe oder sonstige Tätigkeiten.

Das Aussetzen des Spielbetriebs bedeutet für die Vereine in ganz Österreich auf Dauer auch ein finanzielles Problem, bei Sommerein verständigte man sich schnell: "Wir sind ein sehr familiärer Verein und so gab es überhaupt kein Probleme. Solange es keine Einnahmen gibt, soll es möglichst auch keine Ausgeben geben. Die Mannschaft hat sofort zugestimmt, dass es, so lange es keinen Spielbetrieb und Spieler gibt, es auch kein Geld gibt", so Franz Gotschy.

Seiner Meinung nach könnte es passieren, dass die Spiele bis in den Sommer abgesagt werden und auch die Meisterschaft abgesagt wird. Für die Vereine könnte dies problematisch sein, Sommereins Obmann glaubt aber nicht, dass die Klubs in der Folge unterstützt werden: "Ich denke, dass von der Bundesregierung nichts kommen wird, dies verstehe ich auch, weil das Gleiche in anderen Bereichen dringender gebraucht wird. Wenn man das Thema Kurzarbeit betrachtet und dabei auf die Großfirmen blickt, ist Unterstützung für die betroffenen Menschen besser aufgehoben. Man muss im Fußball flexibler werden und vielleicht kommen die Spieler in dieser Situation den Vereinen zwei, drei Monate entgegen. Dies ist aber alles noch Zukunftsmusik und man wird sehen, was in den nächsten Wochen geschieht."

 

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