1. NÖN-Landesliga

"Uns fehlt der Chef in der Abwehr"

Für die SKNV St. Pölten Amateure begann die aktuelle Saison überhaupt nicht nach Wunsch. Der Aufsteiger, den viele als Geheimfavoritenst-poelten.jpg auf den Meistertitel in der 1. NÖN-Landesliga auf der Rechnung hatten, kommt einfach nicht in die Gänge und liegt nach acht Runde nur auf Platz 13. Auch am vergangenem Wochenende konnte die Mannschaft von Trainer Alfred Hagl trotz zwischenzeitlicher 2:1-Führung auswärts gegen Retz keinen vollen Erfolg einfahren und musste sich mit einer 2:2-Punkteteilung zufrieden geben. noeliga.at sprach mit Karl Taboga, dem Sportlichen Leiter der St. Pöltner Amateure, um den durchwachsenen Saisonauftakt Revue passieren zu lassen.

Zwei verlorene Punkte gegen Retz
"Wenn mir vor der Partie jemand gesagt hatte, dass wir einen Auswärtspunkt in Retz machen, dann hätte ich das sofort angenommen. Aber nach der Partie muss man sagen, dass wir durch das Remis zwei Punkte verloren haben. Wir hatten in der zweiten Halbzeit gegen Retz sehr viele hochkarätige Chancen, haben einmal nur das Aluminium getroffen und  auch alleine vor dem Tormann versagten uns die Nerven. Sogar Retz-Trainer Markus Sukalia meinte nach dem Spiel, dass wir eigentlich mit mindestens zwei Toren Unterschied gewinnen hätten müssen. Es hat sich wieder einmal die alte Fußball-Weisheit bewahrheitet: ,Wer vorne die Tore nicht macht, bekommt sie selbst.‘ Trotzdem darf man nicht vergessen, dass die Mannschaft sehr guten Fußball gezeigt hat. Wenn wir in den nächsten Wochen an die Leistung vom Retz-Spiel anschließen können, werden viele Teams gegen uns Probleme bekommen.“

Löchrige Defensive
„Meine Spieler reden zuwenig miteinander. Das ist das Manko in unserer Defensive. Es mangelt an der Kommunikation. Es gibt hinten keinen echten Chef, der die Leute einteilt und auch mal lauter wird, wenn es nicht läuft. Es fehlt uns ein echter Typ, wie es Thomas Nentwich war. Obendrein müssen wir fast jede Woche die Abwehr umbauen. Das soll keine Ausrede sein, kommt aber erschwerend dazu. Auch haben wir große Probleme bei Standardsituationen. Wir haben schon einige Gegentoren nach ruhenden Bällen bekommen, weil einfach die Zuordnung nicht gepasst hat. Diese Fehler müssen wir abstellen.“

Hoffnungsvolle Talente
„Wir haben einige sehr vielversprechende Talente im Kader. Zum Beispiel Rilind Shemo. Er ist sehr zweikampfstark und hat auch gute Ansätze, um sich als Führungsspieler in der Mannschaft zu etablieren. Wenn er so weiterspielt wie gegen Retz, wo er unser bester Mann war, ist er auf einem guten Weg. Und mit Florian Zellhofer scharrt noch ein weiterer Youngster in den Startlöchern. Er ist technisch enorm stark, muss aber vor dem Tor noch kaltschnäuziger werden, damit er sich auch im Profifußball durchsetzen kann. Gegen die Austria Amateure wäre er beinahe im ADEG-Liga-Kader gewesen, doch eine kleine Verletzung machte ihm einen Strich durch die Rechnung.“

von Günter Baumgartner

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