1. NÖN-Landesliga

Amstetten ist verunsichert

Ich habe mir am Freitag bei deranton_pfeffer_klein.jpg Begegnung zwischen SKU Amstetten und ASK Kottingbrunn vor Ort selbst ein Bild vom Tabellenführer machen können. Dabei möchte ich Amstetten das Bemühen nicht absprechen, das Team ist durch die schlechten Ergebnisse aber deutlich verunsichert, das Selbstvertrauen ist niedrig. Ein Tor in drei Spielen ist aussagekräftig genug. Die Stürmer Chokchev und Fülöp sind von der Spielanlage her ähnliche Typen und haben in diesem Spiel nicht gut harmoniert. Kottingbrunn hat sich auf die Defensive konzentriert und mit Michi Zechner einen überragenden Organisator in den eigenen Reihen besessen, der die Abwehr hervorragend zusammengehalten hat. Während das Remis für Amstetten zu wenig ist, können die Gäste mit dem Punkt sicherlich gut leben.

Amstetten hat in diesem Spiel mit zwei defensiven Mittelfeldspielern agiert, wodurch der Spielaufbau und die Offensive gelitten haben. Es lief zu wenig über die Seiten und beide Stürmer gingen oft ähnliche Laufwege, das schien mir schlecht abgestimmt. Des öfteren standen sich die Spieler von Amstetten gegenseitig im Weg, symptomatisch dafür war bei einem Spielzug das Zusammenlaufen von Berger-Steiner und Chokchev. Erst ab der 60. Minute lief das Spiel für das Heimteam besser, als die beiden Sechser aufgelöst wurden und der Ball im Mittelfeld gut verteilt wurde. Der Druck von Amstetten wurde stärker, die Defensive von Kottingbrunn war an diesem Abend aber nicht mehr auszuspielen. Chokchev hat einige Spiele nicht getroffen und ist nicht in Form, Fülöp war zwar agil, ein Tor blieb aber auch ihm verwehrt. In der 92. Minute hätte man sogar noch gewinnen können, wenn man einen Lauf hat, dann wäre der Fersler sicher drin gewesen. So besteht dieses Zwischentief für Amstetten weiterhin, der Punkt ist nicht ausreichend.

Prinzipiell finde ich es in Ordnung, die Mitte mit zwei Sechsern zu verstärken, um nicht in gefährliche Konter zu laufen. Die Tatsache, dass sich die Gegner von Amstetten großteils auf die Defensive konzentrieren, kann man nicht als Ausrede gelten lassen. Damit muss ein Spitzenteam leben können und probate Mittel finden. Es liegt an der Mannschaft, Fehler des Gegners zu erzwingen. In Amstetten sollte man trotzdem keine Krisenstimmung aufkommen lassen und sich irgendwie in die Winterpause retten. Momentan ist der Wurm drin, allerdings ist es nicht nötig, den Kopf hängen zu lassen. Auswärts hat es der Spitzenreiter sicherlich leichter und wenn man in der Wintervorbereitung an den eigenen Defiziten arbeitet, dann wird der Meistertitel weiter nur über die Amstettner entschieden. Die Retzer sind zwar bis auf zwei Punkte herangekommen, dennoch ist Amstetten immer noch der Gejagte und der Druck muss für die Spieler auszuhalten sein. Sie müssen die Lockerheit der ersten Runden wiederfinden.

Bei Kottingbrunn muss man Michi Zechner herausstreichen, die Defensive war ein Bollwerk. Trotzdem haben mir die Entlastungsangriffe gefehlt, ein Mann wie Baranek macht im Moment nichts Entscheidenes. Bei seinen Qualitäten hätte ich mir ein besseres Auftreten erwartet, das Remis ist dennoch sehr wertvoll für die Kottingbrunner. Auf dieses Spiel können sie sicherlich aufbauen, ich bin überzeugt, dass sie aus dem Tief und weiter nach vorne kommen. Auch wenn der neue Trainer immer noch sieglos ist, sollte man ihm Zeit geben. Das ist das Manko in Österreich, weil der Trainer zu früh in Frage gestellt wird. Er muss die Zeit bekommen, mit dem Kader zu arbeiten und diesen möglicherweise im Winter nach seinen Vorstellungen zu korrigieren. Die Vorbereitung ist einer der wichtigsten Bestandteile, wenn man den Kader allerdings zu sehr verändert, dann leidet die Eingespieltheit erneut darunter. Punktuelle Verstärkung in der Offensive würde den Kottingbrunnern gut tun, das Fehlen von Marvi Konci hat sich natürlich auch bemerkbar gemacht. Ich bin trotzdem der Meinung, dass sich Kottingbrunn bald nach vorne orientieren kann.

von Anton Pfeffer 

 

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