1. NÖN-Landesliga

St. Pölten-Trainer Hagl: "Aufregung ist umsonst"

Immer st-poelten.jpgwieder kommt es vor, dass in der St. Pöltner Amateurmannschaft Akteure aus dem Profikader zum Einsatz kommen. So mancher Landesligaverein fühlt sich daher vom St. Pöltner Konkurrenten nicht korrekt behandelt. Wie die offiziellen Kriterien für Profispieler sind und warum die gesamte Aufregung um die Amateurmannschaft umsonst ist, versucht Alfred Hagl, Trainer der Amateure zu klären:

"Viele Vereine in der Landesliga lassen das Argument, dass Profis bei uns spielen, als Ausrede gelten. Ich sehe das ganz und gar nicht so. Bei uns steht das Abschneiden der Kampfmannschaft im Vordergrund." Das Amateurteam soll lediglich ein Auffangbecken für jene Spieler darstellen, die in der zweithöchsten Bundesliga nicht regelmäßig zum Einsatz kommen. "Ein Spieler kann sich nur dann weiterentwickeln, wenn er spielt. Sollte einer diese Spielpraxis in der ersten Mannschaft nicht erhalten, kann er natürlich zu uns ausweichen."

Nicht Jeder ist spielberechtigt

Vom ÖFB gibt es klare Richtlinien, wer in der Amateurmannschaft dem runden Leder nachjagen darf und wer nicht. "Ein U23-Spieler darf in der vorangegangenen Runde nicht länger als 45 Minuten bei den Profis im Einsatz gewesen sein. Dann ist er für uns spielberechtigt. Für ältere Spieler gilt dieselbe Regel, allerdings darf er zwei Spiele davor nicht länger als 45 Minuten gespielt haben." Es gibt demnach ganz klare Regeln für den Einsatz der Spieler.

Zudem sind im 24-Mann starken Profikader nur die wenigsten Akteure überhaupt Vollprofis. "Ich kennen überhaupt nur ganz wenige, die nur Profi sind. Die meisten sind Studenten, der Trainer selbst ist nicht einmal Vollprofi." In dieser Saison wurden lediglich in zwei Spielen der Landesligamannschaft Profis eingesetzt. "Ziel der Amateure ist es nicht, aufzusteigen. Wir wollen eine Differenz von zwei Ligen zwischen den Profis und den Amateuren haben. Das ist der optimale Qualitätsunterschied, den ein rekonvaleszenter Spieler braucht, um wieder langsam für die Erste Liga fit zu werden. Sollte die Mannschaft von Trainer Martin Scherb in zwei, drei Jahren aufsteigen, dann werden wir uns auch bemühen, in die Regionalliga zu kommen", so Alfred Hagl.

"Ich kann die Aufregung ohnehin nicht verstehen. Es kommt ja nicht nur beim SKN vor. Es gibt genügend andere Bispiele, sogar in Österreich. Rene Gartler und Christopher Drazan haben auch bei den Rapid-Amateuren gespielt. Auch in Deutschland ist es üblich. David Alaba spielt auch einmal da und einmal dort. Warum soll das in St. Pölten nicht auch möglich sein. Es geht einzig und alleine um die Weiterentwicklung des einzelnen Spielers", findet Hagl klare Worte.

von Redaktion

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