1. NÖN-Landesliga

Vösendorf kommt zu Hause unter die Räder

  Der ASV Vösendorf gerät immer weiter in den Abstiegsstrudel. Gegen die von Verletzungssorgen geplagten Gaflenzer unterlag die Brosig-Elf auf eigener Anlage mit 1:4. Während den Oberösterreichern damit ein Befreiungsschlag gelungen ist, kommt der ASV nach dem sechsten Spiel ohne Sieg bereits gehörig unter Druck.

"Offensichtlich haben wir die Klasse nicht." Vösendorf-Trainer Christian Brosig ist nach der klaren Heimniederlage gegen Gaflenz ratlos. In der ersten Spielhälfte kann sein Team noch gut dagegenhalten, Ismet Aktas hat zwei gute Tormöglichkeiten, bringt den Ball aber nicht im Gehäuse von David Affengruber unter. Aber auch die Gaflenzer, denen mit Stefan Nestl, Nicolai Scharnreitner und Mario Garstenauer derzeit wichtige Stützen fehlen, kommen zu Chancen. Neven Spiranac, Alexander Bauer und Aljaz Grasic scheitern aber ebenso wie der Gegner. Somit geht es vor der enttäuschenden Kulisse von 90 Zuschauern torlos in die Kabinen.

Nach der Pause werden die wenigen Besucher aber mit Toren verwöhnt. Ein Genuss soll es aber nur für die mitgereisten Fans aus Gaflenz werden. In der 53. Minute entschärft ASV-Goalie Philip Gurbat eine Riesenmöglichkeit von Alexander Bauer, doch der Gaflenzer kommt noch einmal an den Ball und wird vom Tormann gefoult. Schiedsrichter Andreas Kaiblinger entscheidet völlig zurecht auf Elfmeter. Entgegen aller Fußballweisheiten schießt der Gefoulte selbst zum 1:0 für Gaflenz ein. Nur fünf Minuten später eine Schrecksekunde mit Folgen für die Vösendorfer. Attila Fürst wird gefoult, erleidet dabei einen Wadenbeinbruch und einen Riss des Syndosmosebands - für ihn ist die Herbstsaison vorüber. Als Fürst noch behandelt wird, versucht Vösendorf mit einem Mann weniger anzugreifen, doch das geht völlig in die Hose. Gaflenz gelingt ein herrlicher Konter über Spiranac, Bauer und Daniel Pantelic, den Pantelic zum 2:0 abschließt (58.).

Nur zwei Minuten später kommt es für die Vösendorfer noch dicker. Kapitän Hannes Stangl, nach langer Verletzungspause wieder im Team, verwertet eine Vorlage von Matthias Schöpf zum 3:0. Das Spiel ist praktisch entschieden, da ändert auch die prompte Antwort der Brosig-Elf, die durch Alexander Wieninger auf 1:3 herankommt, wenig. Im Gegenteil: Kurz vor Schluss schließt Neven Spiranac eine sehenswerte Einzelaktion mit dem 4:1 ab. Für Gaflenz im insgesamt schon achten Auswärtsspiel dieser Saison ein Befreiungsschlag, der den Oberösterreichern vor dem Nachtragsspiel gegen Amstetten wieder etwas Luft nach unten gibt.

Auf beide Teams wartet Amstetten 

"Der Gegner hatte uns nicht viel entgegenzusetzen, obwohl unser Kader sehr dezimiert ist. Ich weiß nicht, ob Vösendorf einen schlechten Tag gehabt hat, aber heute waren wir auf alle Fälle klar besser", sagte Gaflenz-Coach Christoph Kalinski nach dem Spiel. Er hofft nun auf eine Fortsetzung am Dienstag im Derby gegen Amstetten. "Das ist natürlich eine Prestigesache. Es geht auch um die Frage, wer hinter Waidhofen die Nummer zwei in der Region ist. Die Spieler kennen sich sehr gut, da wird es keine Geheimnisse geben", so Kalinski, der im Duell mit dem SKU einen Sieg sehen will.

Für Vösendorf wird es schön langsam eng, wie auch Trainer Christian Brosig zugibt: "Es ist deprimierend. Jetzt sind wir dort, wo uns vor der Saison viele gesehen haben. Aber die Qualität wäre vorhanden, niemand spielt uns an die Wand." Brosig glaubt, dass er die Mannschaft weiterhin motivieren kann und gemeinsam mit ihr einen Ausweg aus dem Dilemma findet. Druck verspüre er auf jeden Fall noch nicht: "Ich bin schon unter größerem Druck gestanden. Wenn der Verein glaubt, dass er etwas ändern muss, dann muss er es machen. Aber ich glaube, dass ich die Mannschaft wieder auf den Weg bringen kann." Eines haben die Vösendorfer mit Gaflenz übrigens gemeinsam: Auch ihr nächster Gegner heißt Amstetten. Kommenden Freitag muss der ASV ins Mostviertel reisen und Christian Brosig ist trotz krasser Außenseiterrolle optimistisch: "Es glaubt mir zwar keiner, aber wir können in Amstetten gewinnen."

Sichere dir bis zu 100€ als Freiwette und wette auf deine Lieblingssportarten.