2. Klasse Alpenvorland

Kirchberg: Jovanovic denkt ans Bleiben

Als kirchberg-p scTabellendritter der 2. Klasse Alpenvorland hat der SC Kirchberg/Pielach noch alle Chancen, am Ende ganz oben zu stehen. Das kommt überraschend, zumal der Klub in der Vorsaison noch in den unteren Regionen der Tabelle angesiedelt war. Ist aber auch erklärbar, da Kirchberg im Sommer die richtigen Maßnahmen setzte: Die Legionäre wurden ersetzt und ein Ex-Bundesliga-Akteur als Spielertrainer engagiert.

Der Mann, der aus Kirchberg ein Erfolgsteam formte, ist im österreichischen Fußball wahrlich kein Unbekannter: Patrick Jovanovic hat 258 Bundesliga-Spiele in den Beinen, erreichte 1996 das Europacup-Finale der Cupsieger und den Bundesliga-Meistertitel (jeweils mit Rapid) sowie zweimal den ÖFB-Cupsieg (1995 mit Rapid und 2001 mit dem FC Kärnten). Ebenso lief der Verteidiger in der Champions League auf.

Zum Erfolg mit dem 4-4-2-System

Nach einigen Regionalliga-Jahren ist der 38-Jährige nun in der 2. Klasse Alpenvorland gelandet: „Es hat sich so ergeben, auch dank Kurt Garger“, schildert Jovanovic. „Kirchberg zeigte Interesse daran, jemanden aus der großen Rapid-Familie als Trainer zu installieren. Die Wahl fiel auf mich.“ Seit Juli 2011 übt „Jova“ nun das Spielertrainer-Amt aus, der Erfolg kann sich sehen lassen: „Dass es so positiv läuft, konnte niemand voraussehen.“
Mit zwei neuen slowakischen Legionären - Stürmer Patrik Papranec und Mittelfeld-Ass Peter Kotula – und einem geordneten Spielsystem mischt Kirchbach nun an der Spitze mit: „Ich habe beim FC Kärnten unter Trainer Walter Schachner das 4-4-2-System von der Pike auf gelernt. Ich finde dieses System recht angenehm, es ist eines der kurzen Wege. Ich war letztlich schon überrascht, dass es die Mannschaft so schnell annimmt und umsetzt.“ Was natürlich auch für Jovanovic spricht.

Zwischenzeitlich Leader

Der Ex-Internationale füllt wie gewohnt die Rolle des Innenverteidigers aus, muss parallel das Team coachen: „Jetzt weiß ich, wie einfach ich es vorher hatte, wo ich zum Trainieren kam und danach wieder ging. Die Vor- und Nachbereitung verschlingt nun natürlich einiges an Zeit.“ Der Verein gewährt ihm freie Hand: „Den Meistertitel erwartet niemand von mir.“ Zwischenzeitlich rangierte Kirchberg bereits auf Platz eins: „Wir haben die Führung dann aus eigener Schuld wieder abgegeben. Von den vier Niederlagen wäre die eine oder andere zu verhindern gewesen.“
Jovanovic beschäftigt sich auch schon mit der Zukunft: „Ich kann mir schon vorstellen, dass ich über diese Saison hinaus in Kirchberg bleibe. Wenn der Klub sagt, er will in zwei Jahren aufsteigen, können wir sicher auch darüber reden. Es ist viel Positives geplant. Die Slowaken sollen gehalten werden, die eine oder andere Verstärkung müsste aber noch dazu kommen.“ Klar ist ebenso, dass der 1,83 m große Spielertrainer auch als Coach höhere Ziele verfolgt: „Wenn Du oben gespielt hast, schaust Du natürlich auch als Trainer nach oben.“

Am Freitag Gastspiel in Purgstall

Der nächste Gegner lautet am Freitag auswärts Purgstall (Anpfiff 19.30 Uhr), bis auf Patrick Berger (Knöchelblessur) werden alle Spieler an Bord sein. Auch Stürmer Marco Schmidberger, mit 18 Toren Kirchbergs Topscorer und zuletzt auch zweifacher Torschütze beim 5.2 gegen Hafnerbach. „Gelingt es uns im Frühjahr, die Fehlerquote zu minimieren, ist sicher noch einiges drin“, glaubt Jovanovic.

Christian Reichel

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