4:3! Absdorf zwang Traiskirchen in die Knie

Die Heim-Macht wankte, aber sie fiel nicht: 1:3 lag Absdorf am Freitag zur Pause gegen Traiskirchen zurück, die Gäste boten 45 Minuten lang eine Top-Leistung. Nach dem Wechsel drehte die Sladecek-Elf unter Mithilfe der gegnerischen Defensive auf, ging nach 90 Minuten als 4:3-Sieger vom Platz. Damit gelang der 9. Heimsieg in Folge.

Der Absdorfer Erfolgslauf erlebte somit seine Fortsetzung, in der Tabelle verteidigten Kapitän Andreas Grünbichler und Co. den 3. Platz. Beachtlich ist vor allem die Performance vor eigenem Publikum: Mit dem 4:3 gegen Traiskirchen gelang Absdorf der 9. Heimsieg in Serie, dabei wurde ein Score von 27:6 heraus geschossen. Die letzte Heim-Niederlage liegt inzwischen mehr als zehn Monate zurück, datiert vom 5. November 2011 (1:2 gegen Enzersfeld).

Traiskirchen drehte Spiel binnen fünf Minuten - von 1:0 auf 1:3!

Doch wie eingangs erwähnt: Traiskirchen war gestern drauf und  dran, dieser Serie ein Ende zu bereiten. Nach 15 ausgeglichenen Anfangs-Minuten, in denen die Gäste auch etwas Zeit brauchten, um sich auf das Spiel der Heimischen mit den hohen Bällen nach vorne einzustellen, fand der Aufsteiger immer besser in die Partie. Daran änderte auch der Absdorfer Führungstreffer nichts: Nach einem Abspielfehler im Mittelfeld bediente Velek Alvim Neto Leonel mit einem Traumpass, der Stürmer nahm den Ball mit der Brust mit und bezwang Schlussmann Vondrak aus elf Metern (25.).

Es war der Weckruf - für ein Offensiv-Furioso des Gegners, das binnen fünf Minuten zu drei Toren führte: In der 28. Minute verlor Absdorf den Ball im Mittelfeld, Weninger bediente Christopher Koch mit einem Pass in die Tiefe, der Angreifer schoss aus 18 Metern scharf und platziert unter die Latte ein. Vom Ankick weg verloren die Heimischen wieder das Leder, der erneut starke Cvijanovic stürmte die linke Seite entlang nach vorne. Sein Pass retour an den Elferpunkt fand im jüngsten Spiel der Gäste einen Abnehmer: Der 18-jährige Rafael Buchart  schoss aus elf Metern ins lange Eck ein (29.).

Nach der Pause riss bei Traiskirchen der Faden

Nur vier Minuten später stand erneut das Duo Cvijanovic - Buchart im Mittelfeld, fabrizierte beim 3:1 eine Kopie des zweiten Treffers: Wieder ging Cvijanoic links durch, erneut passte er retour zur Buchart, der den Ball zum zweiten Mal an diesem Abend ins lange Eck jagte - 1:3! Kurz vor der Pause hatte Wieser die Chance aufs 2:3, doch Gäste-Goalie Vondrak entschärfte seinen Schuss aus 15 Metern.

Nach Wiederbeginn riss der Faden im Spiel der Traiskirchener: "Wir sind pötzlich nervös geworden, kamen mit den hohen Bällen des Gegners auf einmal nicht mehr zurecht, begingen verheerende Fehler. Wir agierten zu passiv, stellten uns defensiv an wie ein Schüler-Team", zog Gäste-Coach Marcus Schlosser ein ernüchterndes Fazit. 

Leonel markierte in der 85. Minute den Siegestreffer

Binnen fünf Minuten gleich Absdorf aus, in Person von Christoph Wieser: Beim 2:3 agierte die Gäste-Abwehr nach einem vermeintlichen Foulspiel an Andreas Rudolf unaufmerksam, Velek schickte Wieser auf die Reise, dieser trickste Vondrak aus und schoss ein (65.). In der 70. Minute glich Wieser aus: Der Angreifer konnte einen Ball ungehindert mit der Brust annehmen, spitzelte den Ball an Vondrak vorbei ins Tor - 3:3! Lipnicky und Idrizi vergaben weitere tolle Chancen für die Gastgeber, in der 85. Minute markierte dann Leonel das verdiente 4:3: Er bekam den Ball im Strafraum serviert, drehte sich rasch um die eigene Achse und schoss aus 12 Metern ins lange Eck ein.

Absdorfs Pressesprecher Mario Krumpöck war überglücklich: "Ein unfassbares Spiel, das habe ich in 10 Jahren Absdorf noch nicht erlebt." Gäste-Coach Schlosser war ob der beiden Auswärts-Darbietungen (3:6 in Lassee, 3:4 in Absdorf) etwas ratlos: "Wir erzielen in der Fremde in zwei Spielen sechs Toren und machen dennoch keinen Punkt. Warum es auswärts nicht klappt, ist mir ein Rätsel. Vielleicht fehlen uns auch noch die Routine und die Klasse." Kommenden Freitag tritt Absdorf in Brunn/Gebirge an, Traiskirchen hat Bruck/Leitha zu Gast.

Christian Reichel

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