2. Landesliga Ost

Aus & vorbei! Sladeck trat in Absdorf als Trainer ab

Derabsdorf sv SV Absdorf legt in der 2. Landesliga Ost seit dem Frühjahr einen großartigen Lauf hin: In der Rückrunde wurde der sicher scheinende Abstieg wie durch ein Wunder noch abgewendet. Zum Start der Saison 2012/13 setzte der Klub den positiven Weg fort und nimmt nach neun Spieltagen mit 19 Punkten Rang drei ein. Großen Anteil an diesem Erfolgs-Run hat Trainer Karl Sladecek - nach dem Freitag-Spiel gegen Vösendorf trat er überraschend zurück.

 

Nach außen hin schien beim SV Absdorf alles eitel Wonne zu sein - intern muss aber in den vergangenen Wochen mächtig gebrodelt haben. Dies bestätigt  auch der nunmehrige Ex-Coach: "In den vergangenen drei Wochen kam es wiederholt zu Auffassungs-Unterschieden zwischen mir und führenden Klub-Funktionären", erzählte Karl Sladecek im Gespräch mit unterhaus.at.

 

Meinungs-Verschiedenheiten mit führenden Funktionären

Der Erfolgs-Trainer blickt zurück: "Nach dem geschafften Klassenerhalt lautete die Ziel-Vorgabe des Vereins für die laufende Saison Platz 5 bis 8. Zusätzlich wurde der Kader um einen Spieler reduziert, damit ich mich noch mehr gezwungen sah, den Weg mit Absdorfer Spielen fortzusetzen." Sladecek entschloss sich, den Brasilianer Wiliam wieder nach Hause zu schicken, "weil er uns nicht mehr wirklich weiter helfen konnte."

Stattdessen wollte Sladecek Oliver Weidlinger mehr Spielzeit geben - was nicht alle Funktionäre gut hießen: "Sie fragten mich ernsthaft, wie ich Wiliam überhaupt heimschicken konnte. Da hat es mich dann schon verwundert, dass sie trotz der Vorgabe, den Absdorfer Weg zu gehen, lieber doch einen Brasilianer spielen gesehen hätten."

 

Sladecek: "Der Umgang mit mir war am Freitag respektlos"

Nach dem 4:4 am vergangenen Freitag zu Hause gegen Vösendorf kam es zu einem weiteren hitzigen Wortgefecht. Absdorf hatte bekanntlich mit einem Mann mehr in den letzten sechs Minuten einen 4:1-Vorsprung verspielt: "Ich hatte im Finish, um Zeit zu gewinnen, zwei Auswechslungen vorgenommen. Ich nahm keine Führungsspieler vom Platz, sondern tauschte junge Spieler gegen junge Spieler. Sie haben dann auch nicht die Fehler bei den Gegentoren zum 4:3 und 4:4 gemacht, sondern die Routiniers."

Dennoch kam es nach dem Spiel zu einem hitzigen Wortgefecht zwischen Sladecek und einzelnen Funktionären: "Der Umgang mit mir war am Freitag respektlos, einfach unter der Gürtelinie." Sladecek zog von dannen, reflektierte das Geschehene und kam noch am selben Abend kurz vor Mitternacht zum Entschluss, zurückzutreten. "Ich habe dies noch am späten Abend dem sportlichen Leiter Mario Krumpöck mitgeteilt."

 

Interimistisches Trainer-Trio - bis zu vier Nachfolge-Kandidaten

Dieser bedauerte den Schritt von Sladecek: "Ich finde es persönlich sehr schade. Wir hatten eine tolle Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Zeit. Doch die Situation war in den vergangenen Tagen einfach nicht mehr zu kitten", räumte Krumpöck ein, der nun interimistisch mit Peter Goldinger und Markus Brodesser das Training übernehmen wird. "Wir lassen uns mit der Trainersuche Zeit, haben, da die Mannschaft in der Tabelle gut da steht, keine Eile. Es gibt drei, vier Kandidaten, mit denen wir nun Gespräche führen werden."

Sladecek, der nach ziemlich genau einem Jahr - er hatte Vorgänger Karl-Heinz Grüneis  am 26. September 2011 als Trainer abgelöst - abtrat, geht frei von Groll: "Ich danke dem Verein für die schöne Zeit und dass er mir die Möglichkeit bot, in der 2. Landesliga arbeiten zu dürfen. Ich habe mir persönlich nichts vorzuwerfen, die Vorgaben mit Rang drei mehr als erfüllt." Sladecek will in den kommenden Wochen in erster Linie Abstand gewinnen: "Dann wird sich am Trainer-Sektor für mich schon wieder was ergeben."

 

Christian Reichel

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