Spielberichte

Kalivodas Hattrick befördert Amaliendorf an die Tabellenspitze

Nicht einmal zwanzig Schaulustige wollten sich das Gastspiel von SC Amaliendorf in Seitenstetten gegen den USC, nach dem 0:4-Debakel in Ybbs, geben. Zu Unrecht. Es folgte eine spannende Partie der 2. Landesliga WestJetzt Trainingslager buchen!

 

Seitenstetten wollte siegen

„Das 0:4 in Ybbs müssen wir schnell abhaken“, beteuerte Gerhard Kammerhofer. „Gegen Amaliendorf werden wir voll auf Sieg spielen“, posaunte der Coach von Ligaschlusslicht Seitenstetten.

Im Duell zweier zweikampfstarker Truppen, setzte sich aber Zweitere klar durch. Da halfen auch die Informationen des Beobachters nicht, der sich das 0:0 von Amaliendorf gegen Wieselburg zu Gemüte führte.

Ersatzgeschwächte Hausherren

Die Abstinenz vom rekonvaleszenten Andreas Eder war evident. Der an den Mandeln operierte Offensivakteur fehlte sichtlich. Stefan Hintsteiner, der gegen Ybbs noch verletzt fehlte, konnte die Gastgeber auch gegen Amaliendorf nicht verstärken. Auch er konnte drei Gegentore nur von der Tribüne mitansehen.

Bereits nach elf Minuten nahm das Unheil für die artigen Gastgeber ihren Lauf. David Kalivoda, der Tscheche, der einen Tag zuvor seinen 34. Geburtstag feierte, beschenkte sich selbst. „So ein Freistoßtor genau ins Kreuzeck gelingt dir nicht alle Tage“, ergänzte Gerhard Kammerhofer, der Coach von Seitenstetten. „So hat das Spiel leider seinen Verlauf genommen.“

Ein lupenreiner Hattrick von Kalivoda sorgte für klare Verhältnisse

Auf die Führung des ehemaligen Nachwuchsnationalteamspielers, der auch tschechischer Meister war und dem Traditionsverein Slavia Prag eine Million Euro an Transfererlös bescherte, folgten zwei weitere Treffer binnen weniger Minuten. Kapitän Arthur Rosenauer lieferte den Querpass zum 0:2. Das 0:3 war eine Einzelaktion, bei der der Neuzugang die Verteidiger ausspielte, ehe er einschießen konnte. So wurde aus einem Triplepack des rechten Außenprackers ein Hattrick innert 26 Minuten. Nach 37 Minuten war die Partie entschieden. „Bei den nächsten beiden Gegentoren haben wir ein schlechtes Abwehrverhalten an den Tag gelegt“, bekrittelte Kammerhofer. Dabei fiel das Gegentor zum 0:3 erst, als Samuel Lehner auf der gegenüberliegenden Seite knapp am Tor vorbeigeschossen hatte. Statt dem 1:2, war Seitenstetten uneinholbar mit drei Treffern ins Hintertreffen geraten.

Aber die Heimischen hatten sich nicht aufgegeben, kämpften nach Seitenwechsel um den Anschluss. Florian Schleindlhubers Schuss traf aber nur die Latte. Alles Aufbäumen half nichts. Denn die Gastgeber sollten fortan in Unterzahl spielen. Zu allem Überdruss erhielt der Heimische Lukas Rodinger innerhalb von sechzig Sekunden die Ampelkarte von Referee Raimund Resch gezeigt. „Bei der Grätsche, die zur zweiten Verwarnung führte, hätte der Schiedsrichter ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl zeigen können. Aber die Kritik, die dem Lukas die erste Gelbe Karte eingebracht hatte, war total unnötig“, so Kammerhofer.

Kein Erfolgserlebnis für die Hausherren, Amaliendorf ist Erster

In Überzahl vermochten es die Auswärtigen nicht nachzulegen. „In der ersten Halbzeit war das 3:0 für uns zu hoch. Nach dem zweiten Durchgang geht es in Ordnung, weil wir fünf Riesenkonterchancen ungenützt gelassen haben“, erklärte Amaliendorf-Trainer Helmut Anderst. Über eine halbe Stunde in Unterzahl mit drei Toren Rückstand war zu viel für Seitenstetten. Obwohl auch mit nur zehn Mann einige Chancen vergeben wurden. „Wir trainieren seit Wochen den Abschluss. Warum uns kein Tor gelingen will, ist mir ein Rätsel“, zeigt sich Kammerhofer verzweifelt. „Es fehlt das Erfolgserlebnis.“ Aber nicht nur das muss sich einstellen, sondern eine stärkere Zweikampfbilanz. Summa summarum war Kammerhofer, trotz der nächsten hohen Pleite des Tabellenschlusslichts, sichtlich geknickt: „Der Gegner war nicht übermächtig, wir haben ihm zur Übermacht verholfen.“

Auf der anderen Seite lächeln die siegreichen Waldviertler vorerst von der Tabellenspitze. „Ich bin sehr zufrieden mit vier Punkten nach zwei Runden in der Fremde“, erklärte Anderst. Das Saisonziel, einen einstelligen Tabellenplatz, im gesicherten Mittelfeld Platz zu nehmen, wollte Anderst nach dem Höhenflug nicht revidieren.

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