Gebietsliga Süd/Südost

Traiskirchen: Der Meister-Trainer bleibt an Bord

Reintraiskirchen fc rechnerisch kann der FCM Traiskirchen in der Gebietsliga Süd/Südost noch aus den Titelträumen gerissen werden. Vor den  sechs finalen Runden hat der Tabellenführer 15 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger. „Das heißt, aus heutiger Sicht brauchen wir noch vier Punkte, um den Titel endgültig unter Dach und Fach zu haben“, weiß Trainer Marcus Schlosser. Doch hinter den Kulissen beginnen nun die Planungen für die 2. Landesliga. Schlosser hängt eine weitere Saison an.

 

 Auch dem Erfolgs-Trainer ist klar, dass er mit seinem Team nach dem freitägigen 3:1 über Ortmann den Titel praktisch in der Tasche hat: „Ich werde mich ab sofort parallel mit der nächsten Saison beschäftigen.“ Will heißen: Der Trainer beginnt mit den Planungen für die 2. Landesliga Ost. Das heißt auch: Schlosser bleibt Traiskirchen erhalten. „Ja, ich habe vergangene Woche diesen Entschluss gefasst und ihn auch bereits dem Vorstand und der Mannschaft mitgeteilt.“

 

In der 10. Saison zum ersten Titel

ZuvorTraiskirchen-Schlosser hatten Gerüchte die Runde gemacht, dass der 44-Jährige (Bild rechts) den Klub wechselt oder überhaupt aus dem Trainergeschäft aussteigt. „Ich hatte die Mannschaft im Winter 2010 übernommen, damals für eineinhalb Jahre zugesagt.“ In dieser Zeit reifte das Team trotz vieler Abgänge vom Abstiegskandidaten zum nunmehrigen Aufsteiger. „Es gab in den vergangenen Wochen Anfragen anderer Klubs, außerdem musste ich es mir auch beruflich überlegen.“ Letztendlich fiel Schlossers Entscheidung zu Gunsten von Traiskirchen aus.
Schließlich hat er mit dem Leader auch sein großes persönliches Ziel erreicht: „In meiner zehnten Saison als Spielertrainer bzw. Trainer klappt es nun endlich mit dem Meistertitel. Ich war zuvor siebenmal Zweiter oder Dritter, Herbst- oder Frühjahrsmeister. Doch der ganz große Coup, der Titel, blieb mir versagt.“

 

„Freue mich für den Verein, die Spieler und die Fans“

Mit dem jungen Team hat er es nun geschafft: „Ich freue mich in erster Linie für den Verein, die Spieler und die Fans. Es muss immer alles zusammen passen, da gehören viele Punkte dazu. Die Mannschaft hat auch nach kleineren Rückschlägen das Ziel immer im Auge behalten.“
Nach einem Herbst ohne Niederlage verlor Traiskirchen im Frühjahr bis dato dreimal – das Wort „Krise“ oder „Mini-Krise“ machte die Runde: „Blödsinn, davon konnte keine Rede sein. Wir gingen mit zehn Punkten Vorsprung ins Frühjahr, inzwischen sind es 15 Zähler. Da muss die Krise wohl woanders zu Hause sein“, spielt Schlösser auf die schwächelnde Konkurrenz an. Dennoch kam es in den vergangenen Tagen – nach dem 2:5 in Sollenau – in Traiskirchen zu einer internen  Aussprache: „Wir sind auswärts zuletzt nicht als Mannschaft aufgetreten, waren uns der Sache zu sicher. Daher schlichen sich Unkonzentriertheiten ein.“

 

Ohne Legionär in die 2. Landesliga

Was Traiskirchen-Jubelsein Meister-Team betrifft, weiß Schlosser bereits Bescheid: „Mit den aktuellen Spielern haben wir gesprochen, alle wollen bleiben“, ist er erfreut. Natürlich wird es Veränderungen geben müssen: „Ich will in der 2. Landesliga nicht nur bloß die Klasse halten, ich möchte auch dort etwas aufbauen.“ Neuerwerbungen sind fix eingeplant: „Wir bleiben unseren Weg mit Österreichern treu, werden zu 99 Prozent auf Legionäre verzichten. Wir suchen junge, hungrige Spieler, die sich bei uns wohl fühlen und uns weiter helfen wollen. Spieler mit Landesliga-Erfahrung, welche bereit sind, sich längerfristig an uns zu binden.“
Schlosser denkt an frische Gesichter für die Offensive und die Defensive: „Streng genommen haben wir mit Christopher Koch nur einen wirklichen Stürmer. Da werden wir uns umschauen müssen, zumal die 2. Landesliga doch eine andere Qualität und mehr Kompaktheit zu bieten hat.“ Was der Meister-Trainer in seinem Team außerdem vermisst, ist ein echter Führungsspieler: „Auch danach werden wir Ausschau halten. Es ist keine Frage des Alters, sondern der Fähigkeiten. Auch ein junger Spieler kann in der Lage sein, die Führung zu übernehmen. Es muss ihm in die Wiege gelegt sein.“


Christian Reichel

Fotos: Heinz Starka

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