Gloggnitz überrolte Leopoldsdorf-Wien mit 6:1!

Josef Michorl hat sich seine Premiere als Trainer von Leopoldsdorf-Wien gewiss anders vorgestellt: Seine Mannschaft stand gestern in Gloggnitz auf verlorenem Posten und lief in ein empfindliches 1:6-Debakel. Beim Stand von 0:0 fand Wurglitsch die Top-Chance aufs 0:1, lief solo auf Heim-Goalie Sahlenegger, überspielte ihn, traf aber nur das Außennetz. Mit zwei unnötigen Gegentreffern geriet Leopoldsdorf dann auf die Verliererstraße.

Dem 1:0 durch David Rosenbichler ging eine Kette von individuellen Fehler voraus, beim 2:0 offenbarte sich die Schwäche der Gäste bei Standard-Situationen: Nach einem Freistoß von der Seite schoss Jirza Matic nahezu ungehindert zum 2:0 ein (33.). Leopoldsdorf antwortete in Person seines Spielmauers: Vladimir Janocko entdeckte bei einem Freistoß aus 22 Metern eine Lücke in der Mauer, durch diese hindurch flog der Ball zum Anschlusstreffer ins Netz.

Atabinen-Doppelpack - Tore zum 3:1 und 4:1

Nach der Pause folgte der Auftritt von Ayhan Atabinen: Die Neuerwerbung schoss in der 48. Minute nach einem Freistoß von der Seite zum 3:1 ein und zeichnete auch für das 4:1 in der 62. Minute  verantwortlich. Jürgen Röcher (68.) und Enes Jakupi (83.) sorgten mit ihren finalen Treffern für einen 6:1-Kantersieg, der Gäste-Coach Michorl schon schmerzte: "Wir haben viel Lehrgeld gezahlt, uns naiv angestellt. Fünf Gegentore kassierten wir bei Standard-Situationen. Die jungen Spieler müssen sich schnell an die Liga gewönnen und begreifen, dass sie nicht nur Fußball spielen, sondern auch Fußball kämpfen müssen."

Der Lernprozess muss schon in den nächsten Tagen zügig voranschreiten, sonst droht in Runde zwei das nächste Debakel: Denn am kommenden Freitag muss Leopoldsdorf in Eggendorf und damit bei einem weiteren Titelkandidaten antreten: "Ich habe den Aufsteiger am Freitag beobachtet. Sollenau II versuchte es auch mit spielerischen Mitteln, kam mit der Eggendorfer Robustheit nicht zurecht. Das wird für uns die nächste schwere Aufgabe."

Christian Reichel

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