Union Pichling: "Vielleicht könnte man die Vereine nach Lösungen fragen und die Klubs in der Entscheidungsfindung einbeziehen"

Nach einer Berg- und Talfahrt belegte die DSG Union Pichling in der Hinrunde der 1. Klasse Mitte den siebenten Platz. Am vergangenen Samstag hätte die Schiffmann-Elf, im Auswärtsspiel gegen Blaue Elf Linz, ins Frühjahr starten sollen, aufgrund der Corona-Krise muste der Spielbetrieb aber auch in Pichling eingestellt werden. Sportchef Hans-Peter Hutterer nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Hutterer, wie beurteilen Sie die aktuelle Situation und die gesetzten Maßnahmen bzw. wie lange glauben Sie, wird uns das Corona-Virus beschäftigen?

"Das Virus wird uns vermutlich noch sehr lange bechäftigen. Aber wenn sich jeder Einzelne an die gesetzlichen Vorschriften hält, werden die gesetzten Maßnahmen fruchten". 

Wie ist die aktuelle Situation im Verein bzw. in der Mannschaft?

"Die Spieler müssen ein Heim-Proigramm absolvieren, ansoinsten ist bei uns nichts los. Da unsere Mannschaft extrem jung ist, sind derzeit diverse Play-Station-Meisterschaften an der Tagesordnung, die Vorfreude auf ein Mannschaftstraining ist aber sehr groß".

Wäre die Mannschaft nach der Vorbereitung für die Rückrunde bereit gewesen?

"Ja, absolut. Die Einheiten wurden stets von 25 bis 30 Spielern besucht, war die Trainingsbeteiligung hervorragend. Es haben alle voll mitgezogen, zudem sind die nächsten Talente nachgerückt".

Glauben Sie, dass der Start der Rückrunde im Frühjahr realistisch ist bzw. wann geht es ihrer Meinung nach los?

"Derzeit glaube ich nicht wirklich daran. Aber sollte sich die Situation bessern, sollte man versuchen, die Auf- und Abstiegsfrage auf sportlichem Weg zu klären. So könnte mann zum Bespiel jede Liga teilen und in einem Oberen und Unteren Play Off die Mannschaften einmal gegeneinander spielen lassen. Diese Notlösung ist ungewöhnlich, aber immer noch besser und fairer als eine Entscheidung am grünen Tisch"

Wenn die Saison abgebrochen werden muss, welche Entscheidungen sollen getroffen werden?

"Laut Statuten ist die Annullierung der Saison die naheliegendste Variante, aber auch die Wertung nach dem aktuellen Tabellenstand ist denkbar. Da weitere Optionen möglich sind, könnte man vielleicht die Vereine nach Lösungen fragen bzw. die Klubs abstimmen lassen und in der Entscheidungsfindung miteinbeziehen. In Zeiten wie diesen sollte das kein großes Problem sein. Zudem erfordern außergewöhnliche Situationen ebensolche Maßnahmen". 

Befürchten Sie für ihren Verein bzw. den gesamten Fußball existenzielle Probleme?

"Auch wir sind von den Auswirkungen betroffen, aber vielleicht nicht so stark wie andere Vereine. Aufgrund von fehlenden Einnahmen bzw. Sponsoren werden viele Klubs große Probleme bekommen. Demzufolge sollten alle Beteiligten bemüht sein, an einem Strang zu ziehen. Den Fußball erwarten schwierige Zeiten, aber vielleicht ist die aktuelle Krise die Chance, zu den Wurzeln zurückzukehren".

Wird die Welt nach Corona eine andere sein, oder nimmt die Globalisierung, deren Grenzen (Wirtschaftskrise 2008, Klimawandel, Corona-Pandemie) immer wieder aufgezeigt werden, wieder Fahrt auf oder erhöht sich das Tempo sogar?

"Die derzeitige Krise nutzen viele Menschen zur Bessinnung und zum Nachdenken. Aber ich vermute, dass es nicht allzu lange dauern wird, bis sich das Rad wiede in der gewohnten Geschwindigkeit drehen wird. Denn leider geht es letztendlich nur um das Geld".

In der aktuellen Situation kann man klar erkennen, dass die Bevölkerung, wenn ihr ein Problem vor Augen geführt und deren Folgen bewusst gemacht wird, zu drastischen Einschränkungen bereit ist. Ist diese Krise vielleicht sogar die Chance, zum Beispiel den Klimawandel, der mittel- bzw. langfristig vermutlich mehr Opfer fordern wird als jeder Virus, aus einer anderen Sichtweise zu betrachen?

"Die Chance, die sich in diesen Tagen eröffnet, wird vermutlich nicht genutzt werden. Es wäre notwendig, viele Dinge zu verändern, doch früher oder später wird das Leben wieder den gewohnten Lauf nehmen".

 

 

Zugänge:
Sandro Köck (SK Asten)
Nicolas Frühwirth (ASK St. Valentin Nachwuchs)
Stefan Schicklberger (zuletzt Union St. Florian)

Abgänge:
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Transferliste OÖ 1. Klasse Mitte

Testspiele:
3:1 gegen SC Kronstorf (BLO)
1:1 gegen SK Asten (BLO)
2:2 gegen ASK Blaue Elf Wels (1MW)
3:3 gegen Union Wolfern (1O)
1:1 gegen ASKÖ Kematen/Piberbach (1O)
0:1 gegen Union Leonding (BLO)
3:4 gegen Union Hofkirchen/Traunkreis (1O)

Testspiele-Übersicht OÖ 1. Klasse Mitte

 

Günter Schlenkrich

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