Taufkirchen/Trattnach: "Haben gutes Spielermaterial, sind aber keine Mannschaft"

Nach dem Aufstieg in die 1. Klasse Nord-West ist die Union Taufkirchen/Trattnach hoch gehandelt worden. Die Mannschaft von Trainer Gerhard Mittermayr ist jedoch während der gesamten Saison nie wirklich in die Gänge gekommen und nach zuletzt drei Niederlagen in Folge leidiglich durch die bessere Tordifferenz von einem Abstiegsplatz getrennt. Auch im Heimspiel gegen den TSV Das Schiff St. Marienkirchen/Schärding musste der Aufsteiger den Platz als Verlierer verlassen.

Bereits vor dem Spiel war Coach Mittermayr bitter enttäuscht: "Mujo Ramakic, den ich von Gmunden nach Taufkirchen mitgenommen und stets unterstützt und das Vertrauen geschenkt habe, ist unentschuldigt dem Spiel ferngeblieben." Ohne dem disziplinlosen Top-Talent nahm das Unheil für die Taufdkirchener nach einer guten Viertelstunde seinen Lauf, als nach einer Freistoßflanke Routinier und Pettenbach-Trainer Jürgen Brandstätter den Ball unglücklich ins eigene Tor lenkte.

Nachdem die Gäste zehn Minuten später durch Simon Jabornig auf 2:0 erhöhen konnten, gelang den Hausherren vor rund 150 Zuschauern kurz darauf durch Hakki Celep der Ausgleich. "Zumindest ein Unentschieden wäre möglich geweisen, da St. Marienkirchen mit Sicherheit keine Über-Mannschaft ist, doch leider haben wir unmittelbar vor dem Pausenpfiff einen weiteren Gegentreffer erhalten - das war dann der Knackpunkt", spricht Mittermayr den von Kapitän Stefan Novak verwandelten Freistoß zum 1:3-Halbzeitstand an.

Nach einer Stunde machten die Gäste endgültig alles klar, stellte Lukas Tomek auf 1:4. Nachdem Brandstätter endgültig zum Pechvogel avanciert war - nach dem Eigentor in Minute 75 auch noch die Ampelkarte sah - konnte Krisztian Kvasz in der Schlussphase noch einmal verkürzen. Die 2:4-Heimniederlage konnten die Taufkirchener jedoch nicht mehr abwenden, zumal mit Tamas Schneider, nach einer Tätlichkeit, ein weiterer Spieler vorzeitig unter die Dusche musste. Der seit sechs Runden ungeschlagene TSV St. Markienkirchen bleibt mit dem achten Saisonsieg Tabellenführer Rottenbach weiterhin an den Fersen und geht mit nur zwei Punkten Rückstand als Zweitplatzierter in die Winterpause.

Gerhard Mittermayr (Trainer Union Taufkirchen/Trattnach): "Nicht nur in diesem Spiel wäre mehr möglich gewesen, sondern hätten uns insgesamt wesentlich mehr erwartet. Auch wenn wir im Sommer wichtige Spieler verloren haben, verfügen wir nach wie vor über ein sehr gutes Spielermaterial und haben meiner Ansicht nach keinen schlechteren Kader als Herbstmeister Rottenbach, sind aber keine Mannschaft. Die Räder greifen nicht ineinander, zudem haben wir zahlreiche Spieler, die aus verschiedenen Gründen nur einmal in der Woche trainieren können. Es ist schade, dass das vorhandene Potenzial nicht ausgeschöpft werden kann. Wir werden ab sofort die aktuelle Situation analysieren und im Frühjahr nur mit jenen Spielern arbeiten, die auch immer zur Verfügung stehen. Nach der verkorksten Herbstsaison geht es jetzt aber in erster Linie darum, den Klassenerhalt zu sichern."


Günter Schlenkrich

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