SPG Antiesenhofen/Ort: "Viel ist dem ÖFB nicht eingefallen"

Die SPG Antiesenhofen/Ort kam im Herbst nicht wirklich in die Gänge, beendete die Hinrunde der 1. Klasse Nord-West am zehnten Platz und war vom "Strich" lediglich durch einen einzigen Punkt getrennt. Unter Neo-Trainer Markus Sommer wollten die Innviertler eine anständige Rückrunde spielen und in der Tabelle nach oben klettern, aufgrund des vorzeitigen Abbruches der Saison müssen die Kicker aus Antiesenhofen und Ort aber zurück an den Start. Sektionsleiter Alois Huber nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Herr Huber, wie beurteilen Sie den bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie und wie erwarten Sie die weitere Entwicklung?

"Jeder gesunde Mensch bzw. Sportler, wie auch ich einer bin, hat nichts zu befürchen. Demzufolge ist es bitter, dass man nicht das tun kann, was man machen möchte. Es geht aber darum, die gefährdeten Personen zu schützen. Aufgrund der positiven Entwicklung ist es jedoch an der Zeit, dass Österreich den Turnaround schafft und alle gemeinsam wieder zur Normalität zurückkehren können."

Das ÖFB-Präsidium hat beschlossen, die Saison zu beenden und nicht zu werten. Können Sie diese Entscheidung nachvollziehen oder hätten Sie eine andere Option gewählt?

"Inzwischen weiß jeder, dass eine besondere Situation besondere Maßnahmen erfordert. Dem ÖFB jedoch ist nicht viel eingefallen, hat die Entscheidung aufgrund der bestehenden Statuten getroffen und einmal mehr den einfachsten Weg gewählt. Mit dem Beschluss, die Saison abbzubrechen und zu annullieren kann man grundsätzlich leben, allerdings hätte man über den Tellerrand hinausblicken müssen. Es kann nicht sein, dass man die im Herbst erbrachten Leistungen der Vereine ignoriert und sie so behandelt, als hätte es sie nie gegeben. Man hat das Leistungsprinzip ad absurdum geführt  und mit dieser Entscheidung die Falschen belohnt bzw. bestraft. Die einzig faire Lösung wäre gewesen, die Punkte in die nächste Saison mitzunehmen. Denn bei dieser Option hätte sich jeder Mannschaft, ob Erster oder Letzter, die Chance eröffnet, innerhalb eines Jahres die Ziele zu erreichen".

Können Sie nachvollziehen, dass der ÖFB der Bundesliga bezüglich Fortsetzung der Saison freie Hand lässt, im Amateur-Bereich aber einmal mehr über die Vereine drübergefahren ist?

"Das kann ich absolut nicht nachvollziehen. Die Bundesliga sollte eigentlich eine Vorbildfunktion ausüben, aber es ist doch so, dass alle Fußball spielen, Profis ebenso wie Amateure, demnach sollten für alle die gleichen Regeln bzw. Bestimmungen gelten. Aus wirtschaftlicher Sicht kann ich das Bestreben der Bundesliga durchaus nachvollziehen, aber wenn sich die Profi-Vereine mit einem Betrieb vergleichen, dann müssen sie dementsprechend arbeiten, sich den Gesetzen der Wirtschaft unterwerfen sowie die gesundheitlichen Bestimmungen, die für alle Menschein in gleichem Maß gelten sollen, befolgen. Zudem sollte man bedenken, dass in dieser Situation es auch für viele Amateurvereine um die Existenz geht".

Freuen Sie sich auf die angekündigte Wiederaufnahme des Trainingsbetriebes, oder ist für Sie ein Training unter den derzeit geltenden Bestimmungen nicht sinnvoll?

"Ein Training unter diesen Vorgaben ist nicht zielführend. Positiv ist jedoch, dass die sozialen Kontakte wieder gepflegt werden und somit die Geminschaft gestärkt wird. Ein Training unter den derzeitigen Bestimmungen ist sportlich wertlos, weshalb wir auf diesen Zug nicht aufspringen".

Ist ein Saisonstart im Herbst realistisch?

"Aufgrund der derzeitigen Maßnahmen ist ein Start im Herbst nicht realistisch. In diesen Tagen ist weder an eine vernünftige Vorbereitung noch an eine ordnungsgemäße Meisterschaft zu denken. Sollte die Pause länger dauern, ist ein Kahlschlag zu befürchten, werden viele Klubs die Krise nicht überstehen. Eine Selbstreining schadet nicht, weshalb es kein Probleme wäre, wenn einige Klubs auf der Strecke bleiben. Wichtig ist jedoch, dass die gesunden Vereine tatkräftig unterstützt und gefördert werden. Doch in der Krise kommen vom ÖFB bzw. Verband weder sinnvolle Ideen noch hilfreiche Informationen".

Wie ist die aktuelle Situation in ihrem Verein? Ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Unsere Spieler sind vernünftig, können die aktuelle Situation richtig einordnen und kehren dem Vereine nicht den Rücken. Deshalb erwarten wir keine größeren Probleme, wenngleich aufgrund der fehlenden Perspektive eine seriöse Planung derzeit kaum möglich ist".

 

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