Gramastetten: "Gelbe-Karten-Regelung ist kontraproduktiv"

Als einzige Mannschaft der 1. Klasse Nord hat der SV Gramastetten im Herbst nur ein einziges Spiel verloren und überwintert dennoch mit einem respektablen Rückstand von fünf Punkten auf den Herbstmeister aus Kollerschlag "nur" auf dem vierten Rang. Grund dafür waren gleich sechs Unentschieden und eine durchwachsene Bilanz in der Fremde - in sieben Auswärtsspielen konnte die Elf von Trainer Gert Trafella den Platz nur einmal als Sieger verlassen.

"Wir haben - außer gegen Niederwaldkirchen - eigentlich in allen Partien sehr gut gespielt, konnten aber nur sechs Siege einfahren. Die Unentschieden helfen einem eben nicht weiter. Aber dennoch sind wir auch mit der sportlichen Situation nicht unzufrieden, zumal im Frühjahr noch einiges möglich ist", nimmt Sektionsleiter Heinrich Pammer das Wort Meistertitel aber nicht in den Mund, zumal er in der Rückrunde ein großes Problem auf sich zukommen sieht, dessen Tragweite noch nicht abschätzbar ist.

"Die Gelbe-Karten-Regelung, mit der Sperre nach fünf Verwarnungen, ist kontraproduktiv. Einerseits will man die Transfers minimieren, auf der anderen Seite gehen den Vereinen in den 1. und 2. Klassen - durch die völlig unnötigen Sperren nach fünf Gelben Karten - aufgrund einer zumeist dünnen Personaldecke die Spieler aus. Dramatisch wird es erst im Frühjahr, wenn die Spieler reihenweise gesperrt werden - auch bei uns sind derzeit viele Kicker mit drei, vier Verwarnungen belastet", kann sich der Sektionsleiter mit der Neuregelung in keinster Weise anfreunden. "Eigentlich hätten wir keine Transferaktivitäten geplant, doch aufgrund der vielen vorbelasteten Spieler, kann es durchaus sein, dass wir aus diesem Grund den einen oder anderen neuen Spieler verpflichten werden, damit wir konkurrenzfähig bleiben", wünscht sich Heinrich Pammer ein baldiges Ende dieser Regelung. "In höheren Ligen sind diese Sperren unter Umständen vertretbar, aber in den 1. und 2. Klassen ist das völliger Unfug und geht ausschließlich zu Lasten der Vereine."

Denkt der Sektionsleiter jedoch an "seine" Liga, dann geht Heinrich Pammer das Herz auf. "Nach dem Wechsel von der Gruppe "Mitte" in die 1. Klasse Nord sind wir wieder in einer tollen Liga. In einer Halbsaison hatten wir noch nie so viele Zuschauereinnahmen wie im vergangenen Herbst. Zudem funktioniert die Zusammenarbeit mit sämtlichen Vereinen und Funktionären reibungslos", schlagen zwei Herzen in Pammmers Brust. "Natürlich strebt man als Funktionär oder Aktiver den Meistertitel an, aber wenn wir es nicht schaffen sollten, wird sich die Enttäuschung in Grenzen halten, können wir doch dann (hoffentlich) weiterhin in einer tollen Liga spielen."


Günter Schlenkrich

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