Ulrichsberg: "Mussten die Reißleine ziehen"

Nach dem Meistertitel im Sommer und dem Aufstieg in die 1. Klasse Nord, konnte die Union Ulrichsberg die Euphorie bzw. den Schwung nicht wie erhofft mitnehmen. Der Aufsteiger überwintert zwar auf dem achten Platz, ist von der Abstiegszone aber lediglich durch zwei Punkte getrennt. "Wir hatten noch nie einen derart starken Kader, wollten im Herbst 20 bis 25 Punkte erreichen und uns im vorderen Bereich der Tabelle präsentieren. Aus verschiedenen Gründen sind wir aber deutlich unter den Erwartungen geblieben, weshalb wir reagieren und letztendlich die Reißleine ziehen mussten", spricht Sektionsleiter Josef Gahleitner den Trainerwechsel an. Zudem hat sich in der Winterpause der Kader verändert.

Während Mit-Aufsteiger Oepping rasch in die Gänge kam, in der Hinrunde vier Punkte mehr sammeln konnte und die Winterpause als Tabellenvierter genießt, ist man in Ulrichsberg mit dem Abschneiden ganz und gar nicht zufrieden. "Im Vorjahr haben wir im Duell mit Oepping die Oberhand behalten, konnten den Meistertitel feiern und wollten eigentlich genau dort landen, wo die Zach-Elf jetzt steht, aber es ist uns im ganzen Herbst nicht gelungen, das vorhandene Potenzial auszuschöpfen. Neben unnötigen Punkteverlusten war unter anderem die Traininsbeteiligung nicht die beste, hat insgesamt der Biss gefehlt", sagt der Sektionsleiter.

"Wir hatten zwar auch mit Verletzungen zu kämpfen und mussten streckenweise beinahe auf das gesamte Mittelfeld verzichten, aber es hat einfach das Feuer gefehlt und stecken deshalb auch mitten im Abstiegskampf. Aus diesem Grund haben wir uns von Johann Pfoser getrennt und gehen mit einem neuen Trainer in die Rückrunde", spricht Gahleitner die Verpflichtung von Mehmet Mujkanovic, Vater von Stürmer Adis Mujkanovic, an. "Der neue Coach ist sehr erfahren, soll frischen Wind erzeugen und für mehr Professionalität sorgen."

Nicht nur der Trainer ist in Ulrichsberg neu, mit Matthias Guld (Hofkirchen/M.) und dem Slowenen Edin Kendic, der vor Jahren in Putzleinsdorf aktiv war, stehen auch zwei Verstärkungen zur Verfügung. Sebastian Piller, der wieder nach Derutschland zurückkehrt, sowie Alexsander Iosim (Weltreise) sind im neuen Jahr hingegen nicht mehr dabei. "Damit ist unser Transferprogramm abgeschlossen, steht der Kader für die Rückrunde fest", sagt Josef Gahleitner, der sich über die Heimstärke freut, jedoch über die Auswärtsschwäche ärgert.

Während die Kicker aus Ulrichsberg in Heimspielen seit rund zwei Jahren ungeschlagen sind, musste man im Herbst in der Fremde fünf Niederlagen einstecken. "Ab und an war zwar etwas Pech dabei, um im Abstiegskampf zu bestehen, müssen wir aber auswärts einfach mehr punkten - kann man das Glück auch erzwingen", weiß der Sektionsleiter. Am 15. Januar beginnt unter Neo-Coach Mujkanovic die Vorbereitung, die auch ein Trainingslager in Neuhofen/Ybbs beinhaltet.

Günter Schlenkrich

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