„Die Ungewissheit ist ein großes Problem!“ – Oberneukirchens Trainer Horst Söllradl im Interview

Nach einem nahezu perfekten Saisonstart mit satten 14 Punkten aus den ersten sechs Partien wollte die Union Oberneukirchen Ende September zum ganz großen Wurf ausholen und den Sprung an die Tabellenspitze der 1. Klasse Nord realisieren. Dann kam aber alles ganz anders: Im Topspiel gegen den bis dato ebenfalls noch ungeschlagenen SV Gramastetten zog man knapp, aber verdient mit 0:1 den Kürzeren. Jenes Negativerlebnis stellte einen markanten Wendepunkt im Saisonverlauf Oberneukirchens dar: Weil auch danach nicht mehr viel zusammenlief, verlor man im Zwischenranking zusehends an Boden, sodass man im Mittelfeld überwintern muss. Ligaportal.at sprach mit Coach Horst Söllradl.

 

Ligaportal: Welches Zwischenfazit ziehen Sie?

Söllradl: „Der Auftakt war sehr gut mit den sechs ungeschlagenen Partien. Die knappe Niederlage gegen Gramastetten in der siebten Runde sorgte irgendwie für einen Knacks. Wir hatten danach Probleme, holten nur mehr wenige Punkte. Der ohnehin schon kleine Kader wurde durch Verletzungen noch einmal minimiert. Darunter hat die Qualität gelitten, speziell in der Offensive. In Zukunft müssen wir an der Defensive feilen. Wir müssen kompakter werden und weniger Tore zulassen. Leichtfertige Fehler vor Gegentoren gilt es abzustellen.“

Ligaportal: Der Herbstdurchgang wurde frühzeitig gestoppt. Wie habt ihr in Oberneukirchen diese Entscheidung aufgenommen?

Söllradl: „Man hat das kommen gesehen. Wir waren daher in gewisser Weise darauf vorbereitet. Trotzdem habe ich gehofft, dass wir die zwei ausstehenden Runden noch irgendwie austragen könnten – etwa mit strengeren Auflagen. Das wäre eine Idee gewesen.“

Oberneukirchen Meindl

Ligaportal: Wann der Startschuss fürs Frühjahr fällt, ist ungewiss. Was macht das mit der Motivation der Spieler in puncto Heimtraining?

Söllradl: „Das ist schon schwierig. Die Spieler wissen nicht, wann es wieder losgeht. Es ist immer so, dass der eine mehr tut, der andere weniger. Die Ungewissheit ist da ein großes Problem.“  

Ligaportal: Inwiefern hat der Verein die Corona-Krise bislang in finanzieller Hinsicht gespürt? Musste auf Gehälter verzichtet werden?

Söllradl: „Die Einnahmen sind natürlich geringer. Normalerweise haben wir ja unser traditionelles Oktoberfest. Das konnte heuer nicht wie gewöhnlich über die Bühne gehen. Spieler werden bei uns nicht bezahlt. Insgesamt muss man sagen, dass der Verein alles gut abgefedert hat. Finanziell ist es sich bislang gut ausgegangen.“

Ligaportal: Eigenbauspieler wie Sebastian Gusenleitner und Alexander Enzenhofer machen mit starken Leistungen regelmäßig auf sich aufmerksam. Sind solche Akteure begehrt?

Söllradl: „In diesem Zusammenhang sind beispielsweise auch noch Oliver Wolfmayr oder Mario Meindl zu nennen. Bei Sebastian Gusenleitner ist die Situation aber so, dass er sich gegen Sarleinsbach das Kreuzband gerissen hat und länger ausfallen wird. Das wäre ein Spieler mit Potential für eine höhere Liga. Der eine oder andere von diesen Eigenbauspielern ist sicherlich begehrt. Sie wurden hier gut ausgebildet und haben in der Kampfmannschaft eingeschlagen.“

Ligaportal: Mit Goalgetter Miroslav Kucera und Keeper Vaclav Suchy stehen auch zwei routinierte tschechische Legionäre im Kader. Wie wichtig sind die beiden für die Truppe – auf und neben dem Platz?

Söllradl: „Vaclav Suchy ist ein guter Rückhalt und Miroslav Kucera ist im Sturm das Um und Auf. Beide sind Vorbilder, haben eine hohe Trainingsbeteiligung und geben immer alles. Außerdem sind sie sympathische Typen, die sich immer einbringen und die jüngeren Spieler unterstützen. Man muss aber auch erst sehen, wie es dann mit ihnen weitergeht nach der Pause. Gespräche wurden noch nicht geführt.“

 

Fotocredit: Union Oberneukirchen

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