Ernsthofen vor Aufstieg

Mit einer Siegesserie von fünf Spielen sicherte sich der SC Ernsthofen in der 1. Klasse Ost den Vizemeistertitel und hat nun in der Relegation die zweite Chance auf den Aufstieg. Die Mannschaft von Trainer Mario Mittendorfer, die in den letzten 459 ohne Gegentor geblieben war, legte gegen den SV Wipplinger Steyregg bereits im Hinspiel den Grundstein zum Aufstieg in die Bezirksliga und feierte nach einer überzeugenden Leistung einen souveränen 4:1-Heimsieg.

Vor rund 250 Zuschauern übernahm die Mittendorfer-Elf von Beginn an das Kommando und setzte in der zweiten Minute mit einem Freistoß ans Außennetz die erste Duftmarke. Erneut war es ein Freistoß, der nach gut einer Viertelstunde beinahe die Führung gebracht hätte: Nachdem Gästegoalie Daniel Windhager einen Schuss von Torjäger Dominik Vio noch an die Latte lenken konnte, setzte Johannes Bichler den Abpraller per Kopf über den Kasten.

In Minute 35 klatschte ein Schuss von Onor Ulas abermals an die Latte. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff dann die große Chance der Hausherren auf die Führung: Nach einer Ecke der Ernsthofener war Hannes Böhm mit dem Kopf zur Stelle, beim Klärungsversuche nahm Steyreggs Daniel Wödlinger die Hand zu Hilfe. Der umsichtige Schiedsrichter Robert Daniel entschied auf Elfmeter und stellte zudem den Übeltäter, der urlaubsbedingt - ebenso wie Goalie Windhager - im Rückspiel ohnehin nicht dabeigewesen wäre, mit Rot vom Platz. Keeper Windhager konnte den von Zoltan Bükszegi getretenen Strafstoß parieren und seiner Mannschaft das torlose Remis in die Pause retten.

Im zweiten Durchgang ging es zumeist in eine Richtung, startete die Mittendorfer-Elf einen regelrechten Sturmlauf und erarbeitete sich Chance um Chance. Nach einer Stunde war es dann soweit, machte Bükszegi seinen Fauxpas wieder gut, der Ungar umkurvte zwei Gegenspieler und versenkte den Ball mit einem Flachschuss im langen Eck. Zehn Minuten später durften die heimischen Fans den nächsten Treffer bejubeln, erhöhte Ulas nach einem tollen Solo von David Doppelmeier auf 2:0. Zu Beginn der Schlussvietelstunde die endgültige Entscheidung, als Bichler das 3:0 erzielte.

In den Schlussminuten wurden den Zuschauern dann noch zwei weitere Tore serviert. Kurz nach dem 4:0 durch Ulas musste Ernsthofens Torwart Thomas Kastner, nach einer 549-minütigen Torsperre, den Ball erstmals wieder aus den Maschen fischen, fixierte Dominik Hager, der den Klub im Sommer - ebenso wie Marko Dautovic (Bad Schallerbach) - in Richtung Oedt verlassen wird, nach einer Ecke per Kopf den 4:1-Endstand. Obwohl im Rückspiel noch einiges passieren kann, deutet vieles auf einen Aufstieg des SC Ernsthofen hin, war doch die Mittendorfer in der abgelaufenen Saison das auswärtsstärkste Team der Liga.

Erich Nöbauer, Funktionär SC Ernsthofen:
"Unsere Mannschaft hat eine ausgezeichnete Leistung geboten und hätte sogar noch wesentlich höher gewinnen können. Auch wenn das Ergebnis eine deutliche Sprache spricht, sind wir noch nicht durch, haben aber einen Schritt in die richtige Richtung gemacht. Trotz des komfortablen Vorsprungs müssen wir am Samstag konzentriert ans Werk gehen und vor allem einen frühen Rückstand vermeiden."

Wilhelm Krennmayr, Trainer SV Steyregg:
"Wir hatten kaum eine Chance und hätten sogar noch höher verlieren können. Die derzeitige Situation ist alles andere als einfach. Wir mussten nicht nur die fünfte Niederlage in den letzten sieben Spielen einstecken, sondern ist auch die Tatsache, dass uns einige Spieler verlassen werden, nicht leistungsfördernd. Wir sind Realisten und wissen, dass der Klassenerhalt kaum noch möglich ist, werden im Rückspiel aber alles daransetzen, das Blatt doch noch zu wenden."

Günter Schlenkrich

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