"Man sollte vielleicht etwas den Druck rausnehmen." - Markus Kessler, Sektionsleiter der Union St. Marien im Interview

Alles andere als leicht verlief die Herbstrunde der 1. Klasse Ost für die Union St. Marien. Nach mehreren Corona-Fällen innerhalb der Mannschaft beziehungsweise den Kontrahenten in den ersten Runden beendete die Elf von Trainer Michael Machreich die Herbstsaison gerade einmal nach acht absolvierten Spielen. Dementsprechend findet sich die Union am Ende lediglich auf dem 12. und damit vorletzten Tabellenplatz wieder. Ligaportal.at sprach mit Sektionsleiter Markus Kessler über die vergangenen Monate.

Ligaportal: Eine schwierige Herbstsaison liegt nunmehr zurück. Wie würden Sie die vergangenen Monate zusammenfassen?

Kessler: „Tabellarisch gesehen ist der Herbst natürlich entgegen unseren Erwartungen verlaufen. Wir hatten schon nach dem ersten Spiel positive Fälle und sind danach immer wieder von Absagen gebremst worden. Infolgedessen haben dann 13 Spieler aus beruflichen Gründen vorrübergehend aussetzen müssen, wofür wir auch Verständnis haben. Dementsprechend ist dann auch die restliche Saison bislang verlaufen, war es Woche für Woche überhaupt eine Aufgabe, zwei Mannschaften zu stellen. Schlussendlich war dann einfach nicht mehr möglich, hat der verbliebene Kader aber alles gegeben und möchte ich nochmal ein Lob an alle aussprechen.“

Ligaportal: Inwiefern ist es nun möglich, im Winter personell nachzubessern?

Kessler: „Es wird im Winter weder Zu-, noch Abgänge geben. Wir hoffen da auf eventuelle Rückkehrer aus dieser Gruppe, die im Herbst aussetzen musste. Ich finde es ohnehin etwas komisch, wenn die Herbstmeisterschaft noch nicht einmal beendet ist und man nun für die ausstehenden Runden nachbessern darf. Aus meiner Sicht ist das schon sehr wettbewerbsverzerrend.“

Ligaportal: Momentan wird ja schon über einige mögliche Szenarien spekuliert, wie die Saison beendet werden könnte. Welche wäre aus Ihrer Sicht die realistischste? Welche vielleicht die fairste?

Kessler: „Für den Verband ist es klarerweise eine sehr schwierige Situation. Aus meiner Sicht ist es sehr schwer hier eine gerechte Lösung zu finden. So wie es beispielsweise bei uns der Fall war gibt es einige Spieler die aus beruflichen Gründen nicht mehr dabei sein konnten, insofern war es bereits im Herbst nicht unbedingt eine „normale“ Saison. Auch für alle Funktionäre war es eine sehr fordernde Zeit, warum ich mir auch denke, dass es ein herber Schlag wäre, in dieser Phase auch noch einen möglichen Abstieg einstecken zu müssen. Die Nachtragsspiele werden wohl sicher noch ausgetragen, meiner Meinung nach sollte man dann die Meister aufsteigen lassen, aber etwas den Druck rausnehmen und niemanden absteigen lassen.“

Ligaportal: Die Termine Anfang März sind nun bereits abgesagt. Der Trainingsstart zieht sich auch immer weiter nach hinten. Wie gelingt es die Motivation der Spieler hochzuhalten? Gibt es einen Trainingsplan?

Kessler: „Die Motivation stetig hochzuhalten ist natürlich nicht einfach, vor allem wenn du nicht wirklich weißt, ab wann es dann wirklich wieder losgeht. Über einen gewissen Zeitraum ist es schon lustig, immer wieder Laufeinheiten abzuspulen. Schlussendlich möchte man aber dann auch etwas Gewissheit haben, ab wann ein Training mit Ball wieder möglich ist. Wir haben vor Weihnachten schon Laktat-Tests  durchgeführt und dann dementsprechend Trainingspläne ausgestaltet. Die Spieler nehmen das grundsätzlich ganz gut auf und arbeiten individuell an ihrer Fitness. Wir geben aber nicht konkret vor, wann und wie viele Einheiten die Spieler absolvieren müssen.“

Ligaportal: Auch in Hinblick der Abwicklung von Trainings und Heimspielen war es im Herbst aufgrund der diversen Auflagen und Maßnahmen eine sehr fordernde Zeit. Wie seid ihr da zurecht gekommen?

Kessler: „Die Abwicklung von den Heimspielen hat eigentlich tadellos funktioniert. Die Forderungen und Auflagen waren aus unserer Sicht umsetzbar und wurden auch vorbildlich eingehalten. Zum Schluss war es dann aber nicht ganz so ohne, als dann auch die Ausschank nicht mehr erlaubt war. Das ist für kleinere Vereine einfach nicht machbar auf Dauer. Der Trainingsbetrieb war da über weite Strecken schon etwas komplizierter, wenn es immer wieder Verdachtsfälle gibt und man eigentlich immer wieder neu reagieren muss.“

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