Nervenschlacht in St. Johann: Krämer-Elf rettet sich trotz Pleite gegen Lochen auf dem Zahnfleisch

27 Spieler wurden von Union St. Johann am Walde-Coach Mario Krämer in der Spielzeit 2013/2014 eingesetzt. Zwangsläufig, nach einer Vielzahl an schweren Verletzungen. Umso größer die Freude über den Klassenerhalt in der 1. Klasse SW powered by Teamsport Hofbauer, der trotz der 2:4-Pleite gegen den UFC Lasco Lochen in trockenen Tüchern ist. Nach zwischenzeitlicher Führung geben die Saiga Hanser den Vorsprung aus der Hand, danach erleben alle Beteiligten einen nervenzerfetzenden Thriller inklusive Happy End. 

"Es wird ein paar Tage dauern, bis wir das alles realisiert haben", sagt St. Johann-Trainer Mario Krämer nach der unbeschreiblichen Nervenschlacht gegen den Vizemeister aus Lochen. Um diese zu verhindern, benötigte die Union einen Dreier - der spätestens nach dem Doppelpack von Benjamin Weidenthaler zum 2:4 ad acta gelegt werden muss. Die Schlussphase ist geprägt von einer Achterbahnfahrt der Gefühle, ist man auf Schützenhilfe aus Weng angewiesen, um die Relegation zu vermeiden. Der regelrechte Schockzustand wird selbst durch die erlösende Nachricht nach dem Abpfiff nicht zur Gänze aufgelöst. "Jeder war nach dem Spiel irgendwie ziemlich bedient", erzählt Krämer.  

Berer versetzt Saiga Hans in Jubelstimmung

Die Partie selbst beginnt vielversprechend für den Aufsteiger. In einem offenen Spiel bieten die Saiga Hanser trotz massenhaft Ausfällen den Lochenern Paroli. Es entwickelt sich ein ausgeglichenes Match vor 350 Zuschauern, die für prächtige Stimmung sorgen. Nennenswerte Torszenen sind anfangs noch selten, ehe Stefan Winkler den Bann nach 28 Minuten bricht. Mit einem Gewaltschuss aus knapp 35 Metern bringt er die Gäste in Führung. Selbst daran zerbrechen die tapferen Krämer-Mannen nicht. Man rappelt sich rasch auf, schlägt nach 36 Minuten zurück. Lukas Berer verwandelt einen berechtigten Penalty zum 1:1. Vier Minuten später ist der Jubel noch größer: Abermals kommt Berer in aussichtsreicher Position zum Ball, mit einem herrlichen Abschluss ins linke Kreuzeck lässt er Lochen-Goalie Murat Dinc nur staunend hinterherblicken.

Dramatische Nervenschlacht - Weng sorgt für Erlösung

Nach der Pause legen die Gäste nochmals einige Gänge zu. Die individuelle Klasse macht sich bemerkbar, mit phasenweise herrlichen Kombinationen lässt man die Saiga Hanser Führung immer stärker wackeln. Die bis dahin schwächste Frühjahrsmannschaft zeigt die wohl beste Leistung in der Rückrunde, was nach einer Stunde zwangsläufig das 2:2 zur Folge hat. Franz Pär trifft nach einem Angriff von rechts zum Ausgleich. Danach spielt nur noch Lochen, bekommen die Heimischen keinen Zugriff mehr auf die Partie. Die Bischof-Elf befindet sich unweigerlich im Vorwärtsgang, was schließlich in einen Doppelpack von Benjamin Weidenthaler mündet. Das Spiel ist damit gelaufen - und für die Heimmannschaft beginnt das große Zittern. Die Verantwortlichen scheinen um Jahre zu altern, auch die Spieler selbst erstarren förmlich vor Nervosität. Mit mehr als einem Auge blickt man auf den Zwischenstand in Weng, die Nerven flattern, der Atem stockt. Bis schließlich die frohe Kunde kommt, der große Traum vom Klassenerhalt Realität wird. Ausgelassene Feierstimmung ist dennoch nur bedingt spürbar - die nervenzerreißenden Ereignisse der vergangenen Wochen scheinen selbst nach der Entscheidung in den Gliedern festzustecken. 

 

Mario Krämer (Trainer Union St. Johann am Walde):
"Bis zur 50. Minute haben wir sehr gut Fußball gespielt. Lochen ist aber kein Jausengegner, hat sich dann in einen Rausch gespielt. Wir hatten zum Schluss nichts mehr entgegenzusetzen, haben nur noch gehofft, dass Weng das 1:1 drüberbringt. Großen Dank an Weng, das ist nicht selbstverständlich. Wir haben dann schon ziemlich mitgezittert. Jeder war zum Schluss irgendwie geschockt, es wird ein paar Tage dauern, bis wir das realisiert haben. Jeder war irgendwie ziemlich bedient - wir haben uns schon gefreut, aber die letzten Wochen haben sehr viel Energie gekostet. Diese Verletzungen hatte ich in dieser brutalen Häufigkeit so noch nie erlebt. Wir haben heuer 27 Spieler eingesetzt, ich habe selber blöd geschaut, als ich das gesehen habe. So 32 Punkte zu holen und den Klassenerhalt zu schaffen ist sensationell."

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