Union Stroheim: "Es ist der ideale Zeitpunkt, über viele Themen zu diskutieren"

Nach dem letztjährigen Abstieg in die 2. Klasse Mitte-Ost tat sich die Union Stroheim einen Stock tiefer zunächst schwer. Die Jäger-Elf startete dann aber einen tollen Lauf, beendete die Hinrunde am fünften Rang und überwinterte nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz. Die Hausruckviertler nahmen sich für das Frühjahr viel vor und wollten im Aufstiegskampf mitmischen, die Corona-Krise bzw. der Abbruch der Saison machte der Union aber einen Strich durch die Rechnung. Sektionsleiter Richard Hofmann nahm sich für Ligaportal Zeit für ein Interview und beantwortete aktuell interessante Fragen.

 

Richard, in der vergangenen Woche hat das ÖFB-Präsidium beschlossen, die Saison mit sofortiger Wirkung zu beenden und nicht zu werten. Kannst Du diese Entscheidung nachvollziehen oder hättest Du eine andere Option gewählt?

"Ich glaube, dass die Entscheidung nachvollziehbar ist. Die komplette Annullierung war aber nicht zwingend notwendig, zumal sich die eine oder andere Option angeboten hätte".

Hast Du das Gefühl, dass der OÖFV die Vereine in der ungemein schwierigen Situation begleitet und unterstützt, oder lässt der Verband die Klubs im Regen stehen?

"Gerade in dieser für alle Vereine ungemein schwierigen Situation hätte ich mir vom Verband wesentlich mehr Aktivität erwartet. Aber einmal wurden Entscheidungen getroffen, ohne die Klubs zu befragen. Aufgrund der im kommunikativen Bereich unzähligen Möglichkeiten, wäre es ganz einfach gewesen, die Meinungen bzw. Wünsche der Vereine in Erfahrung zu bringen".

Bist Du der Meinung, dass die derzeitige Krise für den ÖFB der richtige Zeitpunkt wäre, seine Statuten zu durchforsten und sie der aktuellen Situation anzupassen – bzw. Strukturen zu ändern und realitätsnah zu gestalten?

"Es ist der ideale Zeitpunkt, über viele Themen zu diskutieren und gegebenfalls das eine oder andee zu verändern. Aber wie im privaten Leben oder bei einem Sportverein ist vielleicht auch der ÖFB quasi betriebsblind und erkennt notwendige Veränderungen nicht".

Wann glaubst Du, darf das Training wieder aufgenommen werden bzw. wann wird wieder um Meisterschaftspunkte gekämpft?

"Auch wenn man die aktuelle Entwicklung abwarten muss, bin ich Optimist. Denn ab Anfang Mai sind einzelne Sportarten wieder erlaubt. Darum bin ich zuversichtlich, dass die Fußballer bald wieder trainieren dürfen. Sollten im Juli oder August Testspiele möglich sein, könnte die nächste Saison im Herbst gestartet werden". 

Wird der Amateurfußball nach einer längeren Pause so sein, wie wir ihn kennen?

"Ich hoffe, dass viele Vereine umdenken, glaube aber, dass sich langfristig nicht allzu viel ändern wird. Auch für unseren Klub ist es derzeit nicht einfach, da Fixkosten anfallen, aber die Einnahmen fehlen. Wir sind aber gut aufgestellt und spüren keine Existenzangst".

Wie ist die aktuelle Situation im Verein? Gibt es ein Trainingsprogramm, ist die Kaderplanung für die nächste Saison schon angelaufen bzw. gibt es bereits Veränderungen?

"Auch in Stroheim steht das Home Office im Mittelpunkt, vertraut Trainer Jäger der Eigenverantwortung seiner Spieler. Da wir traditionell auf den Nachwuchs und somit die eigenen Spieler setzen, sind auch bei der nächten Übertrittszeit keine Transfers zu ewarten. Wir hoffen, dass uns alle Spieler treu bleiben und auch der Coach weiterhin das Zepter schwingt".

 

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