Bei ihrem letzten Meisterschaftsauftritt geriet die ASKÖ Zöhrdorf Linz trotz beinahe 90 Minuten in Überzahl gegen den ESV Westbahn mit 3:7 gehörig unter die Räder. Ein solches Debakel wollten die Linzer gegen Mühlbach unbedingt vermeiden. Die Gäste legten demnach von Beginn an ihr Hauptaugenmerk auf die Defensive. Der Tabellenzehnte stand sehr tief, wodurch die Räume für die Mühlbacher auf dem ohnehin nicht sehr großen Platz noch kleiner wurden. Die Hausherrn taten sich lange Zeit, trotz klarer Feldüberlegenheit, gegen diesen dichtgestaffelten Abwehrriegel sehr schwer. Die Zöhrdorfer ließen in den ersten 45 Minuten kaum einmal eine hochkarätige Möglichkeit des Gegners zu. Nach rund einer halben Stunde hätte es der Außenseiter dann schließlich sogar am Fuss gehabt, überraschend in Führung zu gehen. Einen Stellungsfehler der Mühlbacher Hintermannschaft konnte Torhüter Mario Gruber aber gerade noch mit einer starken Parade ausbügeln. Letztlich sollten die rund 75 Zuschauer in der Gössnparkarena in der ersten Hälfte kein einziges Tor bejubeln können.
Die 15-minütige Spielunterbrechung änderte am Geschehen auf dem Platz nur wenig. Mühlbach war auch nach dem Seitenwechsel weiterhin tonangebend, ohne dabei aber so richtig torgefährlich zu werden. Je länger die Partie jedoch andauerte desto mehr konnten die Mannen von Trainer Mario Sipura den Druck erhöhen. Möglich wurde dies auch aufgrund der körperlichen Überlegenheit der Mühlbacher, die im Gegensatz zu ihren Widersachern, am Ende des Spieles noch einmal zusetzen konnten. Die Entlastungsangriffe der Zöhrdorfer wurden zum Schluss hin immer seltener, wobei die Linzer aber nichtsdestotrotz die Defensive der Hausherrn doch noch das eine oder andere Mal ins Schwitzen brachten. In der letzten Viertelstunde holte Mühlbach schließlich die Brechstange hervor. Mit aller Gewalt versuchte man das erlösende Tor zu erzielen. Knapp zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit wäre der Heimelf dieses Unterfangen dann beinahe gelungen, jedoch vertrat Schiedsrichter Arthur Reinsprecht die Ansicht, dass ein Kopfball von Joachim Lehner noch nicht die Torlinie zur Gänze überquert hatte. Als so mancher Mühlbacher Fan schon die Hoffnung auf einen Heimsieg aufgegeben hatte, gelang den Heimischen in der 88. Minute schließlich doch noch ein „lucky punch“. Florian Lehner war nach einer Flanke zur Stelle, um den Ball wuchtig per Kopf im gegnerischen Kasten zu versenken. Die Zöhrdorfer, die sich wirklich tapfer gewehrt hatten, standen somit am Ende mit leeren Händen da. Die Mühlbacher ihrerseits entwickeln sich immer mehr zu der Mannschaft der späten Tore, trafen die Schützlinge von Trainer Sipura in dieser Saison doch in den letzten fünf Minuten inklusive Nachspielzeit in zehn Spielen beeindruckende siebenmal. Diese Statistik spricht einerseits für die körperliche Verfassung, andererseits für die Moral der Mühlbacher.
„Wir waren eigentlich die gesamte Spielzeit überlegen, jedoch konnten wir lange Zeit daraus kein Kapital schlagen. Die Mannschaft von Zöhrdorf war ihrerseits durch Konter nicht ungefährlich. Zum Schluss hin haben wir dann wirklich schon mit der Brechstange agiert, um doch noch irgendwie das 1:0 zu erzielen. Dass uns das dann so kurz vor Schluss, wie auch schon gegen St. Martin noch gelungen ist, ist natürlich großartig viele solche Spiele möchte ich meinen Nerven jedoch nicht mehr antun. Es wäre einfach wichtig, wenn uns auch einmal ein frühes Tor gelingen würde, weil dadurch einfach vieles leichter wird.“
von Michael Obrecht
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