Versöhnlicher Abschluss in einem unterhaltsamen Wiederholungsspiel

altaltIrren ist nun einmal menschlich! Da bekanntlich Schiedsrichter auch nur Menschen sind, sind sie von diesem Grundsatz nicht ausgenommen. So passiert den Unparteiischen, wie auch jedem anderen auf dem Rasen, in jeder Partie der eine oder andere Fehler. Dass einem Referee aber einmal ein derartig großer Fauxpas unterläuft, dass ein Spiel sogar wiederholt werden muss, ist hingegen schon eine Seltenheit. Vor etwa einem Monat sollte es beim Spiel zwischen dem ATSV St. Martin/Traun und der Union Edelweiß Linz 1b jedoch genau zu dieser Rarität in der Welt des Fussballs kommen. So wurde, wie bereits auf unterhaus.at ausführlich berichtet, in dieser Begegnung Edelweiß-Spieler Yigit Sükrü Yilmaz, trotz zweier gelber Karten, vom damaligen Schiedsrichter nicht vom Platz gestellt. Das Aufeinandertreffen konnten schließlich die Linzer mit 2:3 für sich entscheiden. Die für diesen Samstag anberaumte Neuaustragung sollte am Ende sogar noch unterhaltsamer und torreicher vonstattengehen als das „Original“.

Erinnerungen werden wieder wach

Wie bereits beim ersten Duell dieser beiden Vereine in der laufenden Meisterschaft im Oktober, so erwischte auch dieses Mal wieder die 1b-Mannschaft der Union Edelweiß den weitaus besseren Start. In der 17. Minute gelang es dann Kevin Siudak diesen Anfangsschwung der Gäste in etwas Zählbares umzumünzen, indem er einen schön herausgespielten Angriff der Linzer erfolgreich zum 0:1 abschloss. Mit der frühen Führung im Rücken spielte die Heigl-Elf weiter befreit auf. Der zweite Treffer von Edelweiß 1b an diesem Tag durch Liridon Osmani war demnach die logische Konsequenz daraus. Der junge Offensivspieler der Gäste nahm in dieser Szene ein Geschenk von St. Martins Hintermannschaft dankend an. Die Begegnung erinnerte zu diesem Zeitpunkt sehr stark an jene vor einem Monat, lag die Reserve des aktuellen Spitzenreiters der Radio OÖ-Liga doch auch damals bereits ähnlich früh im Spiel deutlich voran.

Doppelschlag kurz vor der Pause

Dass die Linzer aber an diesem Samstag, im Gegensatz zum ersten Kräftemessen dieser beiden Teams, nicht wieder mit einem klaren Vorsprung in die Pause gehen konnten, dafür sorgte ein Doppelschlag des ATSV kurz vor Ende von Halbzeit Nummer eins. Den Grundstein zur Aufholjagd der Trauner legte Sasa Obradovic, der in der 40. Minute zunächst zwei Gegenspieler stehen ließ, ehe er den Ball aus rund 20 Metern Entfernung genau ins Kreuzeck zirkelte. Nur 120 Sekunden nachdem den Schützlingen von Trainer Raimund Ferlitz, welcher aufgrund von vielen Ausfällen, mit seinen Ende 40ig sogar selbst noch einmal die Knochen 90 Minuten lang hinhielt, der Anschlusstreffer gelungen war, hatten die Hausherrn erneut Grund zum Jubeln, als Razyar Hama-Tofik die Führung von Edelweiß 1b endgültig egalisieren konnte. Die Partie war nun wieder völlig offen.

Schlussoffensiv wird nicht belohnt

Nach Wiederanpfiff bekamen die rund 50 Zuschauer, welche sich dieses Duell nicht entgehen lassen wollten, zunächst eine recht ausgeglichen Begegnung zu sehen. Nach etwa einer Stunde war dann erneut Edelweiß-Spieler Liridon Osmani zur Stelle um eine Unsicherheit der heimischen Defensive auszunützen. So kam die Nummer 11 der Gäste nach einem Eckball innerhalb des Fünfmeterraumes zum Kopfball, wodurch er keine Probleme mehr hatte, den Ball im gegnerischen Kasten unterzubringen. St. Martins Torhüter Michael Klodner machte in dieser Szene nicht unbedingt die beste Figur, da die Flanke nach dem Corner letztlich doch in einen Bereich gezirkelte wurde, indem sie eigentlich zu einer sicheren Beute für den Schlusswart werden sollte. Die Hausherrn gaben sich aber kämpferisch und schafften es erneut in dieses Spiel zurückzukommen. Manuel Öllermeier konnte nach 69 Minuten über links kommend einmal entscheidend durchbrechen, um im Anschluss das 3:3 zu erzielen. Ab diesem Zeitpunkt übernahmen die Gastgeber das Kommando auf dem Platz. Die Trauner hatten in der Schlussphase gleich mehrfach die Möglichkeit dieses Spiel endgültig zu ihren Gunsten zu drehen. Am Ende nützte die Ferlitz-Elf jedoch keine ihrer Chancen, wobei eine Öllermeier-Kerze aus aussichtsreicher Position diesbezüglich wohl den „Höhepunkt“ darstellte. Letztendlich verabschiedete sich somit St. Martin und Edelweiß 1b nach einer äußerst unterhaltsamen und trefferreichen Partie mit einem 3:3-Unentschieden in die Winterpause.


Raimund Ferlitz (Trainer des ATSV St. Martin/Traun):

„Unterm Strich war das wirklich ein ausgezeichnetes Spiel und eine würdige Verabschiedung aus dem Jahr 2012. Beide Teams konnten sich gleich mehrfach schön in Szene setzen und zudem fielen auch noch nicht weniger als sechs Tore. Zu Beginn sah es danach aus, als würde sich die Geschichte, nach den beiden Edelweiß-Toren, wiederholen. Durch unseren Doppelschlag kurz vor der Pause hat sich das Blatt jedoch wieder gewendet. In der Schlussphase hatte mein Team beim Stand von 3:3 gleich mehrere gute Möglichkeiten auf ein vermeintliches Siegestor und das obwohl wir wirklich stark ersatzgeschwächt in dieses Spiel gingen.“



von Michael Obrecht

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