ESV Westbahn riskierte gegen Ebelsberg zu zehnt alles und wurde dafür belohnt

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ASKÖ Ebelsberg Linz

Im Herbst holte die ASKÖ Ebelsberg in den letzten 17 Minuten des Spieles gegen die ASKÖ ESV Westbahn noch einen Drei-Tore-Rückstand auf. Drei späte Tore sollte es auch am Samstag beim zweiten Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine geben, nur war es dieses Mal nicht die Wimmer-Elf die zum Schluss noch entscheidend zulegen konnte, sondern die „Eisenbahner“. Der ESV bewies nach dem Ausschluss von Manfred Edelmayr in der 63. Minute, mit zwischenzeitlich einem Mann weniger auf dem Platz, große Moral und verwandelte einen 0:1-Rückstand dank der Tore von Alexander Wimmer (79., 90.) und Markus Krajinovic (88.) noch in einen 3:1-Sieg.

Mittelfeldgeplänkel

In den ersten 45 Minuten wurde den rund 70 Zuschauern, die sich am Westbahnplatz eingefunden hatten, nicht allzu viel geboten. Vor allem Torchancen waren in Halbzeit eins, in der sich beide Mannschaften beinahe vollkommen neutralisierten, echte Mangelware. Während der ESV bei seiner einzigen wirklich hochkarätigen Möglichkeit vor dem Pausenpfiff mit einem Stangenschuss Pech hatte, gingen die Ebelsberger mit ihrer ersten nennenswerten Offensivaktion auch gleich in Führung. Wieder einmal war es Peter Wimmer jr. der für den aktuellen Tabellensechsten in Minute 44 traf. Bei seinem Schuss aus rund 20 Metern machte Patrick Edelmayr im Tor der Heimischen übrigens nicht die allerbeste Figur.

ESV beweist in Unterzahl Moral

Im Gegensatz zu Halbzeit Nummer eins, in der sich das Geschehen vorwiegend im Mittelfeld abspielte, sollte nach Wiederbeginn keine weitere „Langeweile“ beim Publikum mehr aufkommen. Maßgeblichen Anteil daran hatte auch der Ausschluss von Manfred Edelmayr, der in der 63. Minute nach wiederholtem Foulspiel von Schiedsrichter Manfred Kornbichler Gelb-Rot sah. Trotz nummerische Unterlegenheit riskierte man beim ESV Westbahn in der Folge alles. „Wir haben phasenweise, trotz Unterzahl, mit drei bis vier Stürmern gnadenlos nach vorne gespielt. Zum Glück haben wir in dieser Phase nicht einen zweiten Gegentreffer kassiert, denn dann wäre die Entscheidung wohl zu Gunsten der Ebelsberger gefallen gewesen. Unser Gegner hat uns zum Schluss hin wohl auch etwas unterschätzt und das konnten wir zum Glück ausnützen. Die Moral meiner Mannschaft war in dieser Partie absolut großartig.“, so Reinhard Pfann, seines Zeichens Trainer der „Eisenbahner“. Die Gäste waren sich ihrer Sache mit einem Mann mehr auf dem Feld wohl tatsächlich schon zu sicher und so schlichen sich immer mehr Nachlässigkeiten in das Spiel der Ebelsberger ein. In der 79. Minute bekam man dafür schließlich die Rechnung präsentiert, als Alexander Wimmer plötzlich alleine vor dem Tor von Schlussmann Stefan Herbst auftauchte und diesem im Eins-gegen-Eins-Duell keine Chance ließ. Der Ausgleich beflügelte die beherzt kämpfenden Westbahn-Kicker noch mehr. Die Gäste, die sich fälschlicherweise schon zu früh in Sicherheit gewähnt hatten, schwächten sich hingegen nur wenige Minuten nach dem Ausgleich dann auch noch selbst. So holte sich Burak Öney innerhalb kürzester Zeit gleich zwei gelbe Karten ab, wodurch auch er vom Unparteiischen vorzeitig des Platzes verwiesen wurde. In der 88. Minute hebelte dann ein Lochpass erneut die Ebelsberger Verteidigung aus, wodurch Markus Krajinovic zur Chance kam, den ESV spät aber doch erstmals in dieser Partie in Führung zu schießen. Der in dieser Saison bislang erfolgreichste Torschütze der „Eisenbahner“ ließ sich diese Möglichkeit nicht entgehen. Beinahe zeitgleich mit dem Schlusspfiff fixierte Alexander Wimmer nach einem Konter, mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag endgültig den Sieg der Heimelf.

„Zu dumm zum Gewinnen“

Ebeslberg-Coach Peter Wimmer ging mit seiner Mannschaft nach dieser Niederlage hart ins Gericht: „Wir waren schlicht und einfach zu dumm zum Gewinnen. Bis zum Ausschluss von Westbahn haben wir sehr diszipliniert gespielt und die taktischen Vorgaben auch gut umgesetzt, danach haben aber einige Spieler geglaubt, dass sie ihre ganz eigenen Ideen verfolgen müssen, wodurch unter anderem auch unsere Raumaufteilung gelitten hat. Es ist wirklich unverständlich, dass wir gegen Ende der Begegnung auf einmal zum Fußballspielen aufgehört haben. Im Prinzip haben wir uns in dieser Partie selber ein Bein gestellt.“

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